Zu viel Schnee: Kühe dürfen erst später auf Almen und Alpen
Wegen unbeständigem Wetter können Bauern ihre Tiere dieses Jahr wohl erst Mitte Juni auf die Weiden führen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Zehntausende Kühe beginnt der Sommer in den Bayerischen Alpen dieses Jahr mit Verspätung.
In den höheren Bergregionen liege noch zu viel Schnee, um die Tiere auf die Weiden zu führen, teilten der Alpwirtschaftliche Verein Allgäu und der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern mit. Der Auftrieb werde deshalb voraussichtlich ein bis zwei Wochen später erfolgen als üblich, in Hochlagen teilweise wohl erst Mitte Juni. Für Kühe und Bergbauern könnte das nasskalte Wetter demnach aber auch Vorteile bringen.
«Der Schnee muss nicht von Nachteil sein», sagte Michael Honisch, Geschäftsführer des Allgäuer Vereins. «Dann ist die Versorgung mit Wasser für das Vieh nämlich erst einmal relativ gut gesichert.» Der Niederschlag führe zudem dazu, dass das Gras auf den Weiden gut wachse.
Mehr Sorgen macht sich der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern. Viele Tiere seien Weiden gar nicht mehr gewöhnt, weil sie einen Grossteil ihrer Lebenszeit im Laufstall verbringen, sagt Geschäftsführer Hans Stöckl. Das kann besonders auf Almen und Alpen zum Problem werden, da in den Sommermonaten dort wieder mit vielen Besuchern gerechnet wird. «Und eine Alpweide ist kein Streichelzoo», betont Honisch.