Zunge in Konservendose festgeklemmt: Eisbärin gerettet
72 Stunden musste eine Bärin in Sibirien mit ihrer Zunge in einer Konservendose ausharren. Für die Rettungsaktion mussten sogar Tierärzte eingeflogen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Sibirien konnte eine Eisbärin von einer Konservendose befreit werden.
- Für die Rettungsaktion wurde extra ein Team von Tierärzten des Moskauer Zoos eingeflogen.
Im Hohen Norden Russlands ist Behördenangaben zufolge eine Eisbärin gerettet worden. Deren Zunge streckte drei Tage lang in einer Konservendose mit gesüsster Kondensmilch fest.
«Geschafft. Gerettet. Sie haben die Dose aus dem Maul der Eisbärin herausgeholt.» Dies schrieb die Chefin der russischen Umweltschutzaufsichtsbehörde Rosprirodnadsor, Swetlana Radionowa, auf ihrem Telegram-Kanal.
Zuvor suchte das Tier Hilfe bei Menschen. Auf Videos ist zu sehen, wie es vor einer Terrasse steht. Es streckt den Kopf durch die Holzlatten, eine Person versucht die Alu-Büchse zu entfernen, die Zunge steckte aber fest.
The emaciated polar bear - turned out to be a female - was rescued, vets successfully freed her tongue & treated multiple cuts. The bear is over a year old and weighs only 90kg; the team will leave several bags of fish by her side, and will monitor her well-being for several days pic.twitter.com/KnO91WHBDS
— The Siberian Times (@siberian_times) July 21, 2022
Anschliessend wurde die Eisbärin betäubt. Ein extra aus Moskau eingeflogenes Team von Tierärzten konnte die Büchse dann entfernen. Die Zunge sei leicht verletzt worden, sollte aber in kurzer Zeit wieder heilen. Dies sagt ein Tierarzt in einem von Radionowa geteilten Video.
Die noch junge Bärin war offenbar bei der Nahrungssuche auf die von Menschen zurückgelassene Konservendose gestossen. Seit den 90er-Jahren wurden in der russischen Arktis viele Wohnsiedlungen wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten aufgegeben, der Müll aber zurückgelassen. «So ist es gekommen, dass die Wildtiere nun in der Umgebung gefährlicher Abfälle leben», vermutet Radionowa.
Eingeflogene Veterinäre halfen
Der nun geretteten Bärin hatten demnach zunächst Anwohner der Siedlung Dikson am Ufer der Karasee vergeblich zu helfen versucht. Die eingeflogenen Veterinäre konnten das Tier schliesslich betäuben und die Konservendose entfernen.
Anschliessend wurde das 80 bis 90 Kilogramm schwere Tier in eine sichere Entfernung weitab der Zivilisation transportiert. Dort sei für die Bärin auch ein Fischvorrat hinterlassen worden, damit sie nach dem Aufwachen etwas zu fressen habe. Dies teilte die Umweltschutzaufsicht mit.