Zwei Inder vor französischem Untersuchungsrichter
Nach einem anonymen Hinweis hat die französische Justiz ein Flugzeug am Weiterflug gehindert. Zwei Inder werden des Menschenhandels verdächtigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Inder wurden am Freitag in Frankreich in Polizeigewahrsam genommen.
- Sie waren an Bord einer Maschine, die unterwegs nach Zentralamerika war.
- Sie werden verdächtigt, Teil eines illegalen Einwanderungsnetzes zu sein.
Zwei Inder stehen wegen Verdachts auf Menschenhandel vor dem französischen Untersuchungsrichter.
Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass den beiden Männern Beihilfe zur illegalen Einreise und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen werde. Sie werden demnach verdächtigt, eine Rolle in einem möglicherweise illegalen Einwanderungsnetzwerk gespielt zu haben.
Die beiden 2000 und 1984 geborenen Männer waren am Freitag in Polizeigewahrsam genommen und verhört worden. Die Staatsanwaltschaft hatte Untersuchungshaft für beide beantragt.
Polizei stoppte Airbus nach anonymem Hinweis
Die französische Justiz hatte am Donnerstag den Airbus A340 der rumänischen Fluggesellschaft Legend Airlines mit 303 Passagieren an Bord, darunter nach Angaben von Rettungskräften auch Minderjährige, auf dem gut 130 Kilometer westlich von Paris gelegenen Flughafen von Vatry am Weiterflug gehindert. Es habe einen anonymen Hinweis gegeben, dass die Menschen an Bord Opfer von Menschenhandel sein könnten, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Die Maschine hatte auf dem Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Nicaragua einen Zwischenstopp in Frankreich eingelegt. Nach Informationen aus Ermittlerkreisen könnten die indischen Passagiere das Ziel gehabt haben, von Zentralamerika aus illegal in die USA oder nach Kanada weiterzureisen.
Flugzeug soll nun «im Laufe des Tages abfliegen»
Die Beschlagnahme des Flugzeugs wurde am Sonntag von einem Gericht aufgehoben. Am Montag hob es in Richtung Mumbai in Indien ab.
«Wir haben heute Morgen die Fluggenehmigung von den indischen Behörden erhalten, warten aber noch auf das Zeitfenster.» Das erklärte die Anwältin der Fluggesellschaft Legend Airlines am Montag gegenüber AFP. Die Fluggesellschaft habe für 301 der 303 Passagiere des Fluges Genehmigungen eingeholt, «mit Ausnahme der beiden Personen, die in Polizeigewahrsam genommen wurden», sagte Bakayoko.
Die Passagiere des Flugzeugs hatten sich seit Freitag in der Empfangshalle des Flughafens von Vatry aufgehalten, ihnen wurden Duschen und Betten bereitgestellt. Einige von ihnen wollen nach Angaben der Anwältin jedoch nicht nach Indien, sondern nach Nicaragua fliegen.
Wie AFP weiter erfuhr, haben zudem zwölf der Passagiere Asyl beantragt und sollten in einen anderen Wartebereich verlegt werden, darunter fünf Minderjährige.