Zyklon «Chido»: Hunderte Tote auf Mayotte befürchtet

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Frankreich,

Auf der französischen Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean wütet der Zyklon «Chido». Behörden rechnen mit vielen Todesopfern und schweren Schäden.

Zyklon Tote
Der Zyklon «Chido» hinterliess eine Schneise der Verwüstung. - keystone

Der Zyklon «Chido» traf Mayotte mit voller Wucht. Laut «Euronews» erreichte der Sturm Geschwindigkeiten von über 220 Kilometern pro Stunde.

Es war der stärkste Wirbelsturm seit 90 Jahren in der Region. Die Zerstörung ist immens.

Sämtliche ärmliche Behausungen sollen zerstört worden sein, berichtet die «Morgenpost» unter Berufung auf den französischen Innenminister Retailleau. Auch öffentliche Gebäude seien betroffen.

Zyklon Mayotte
Der Zyklon Chido hat auf Mayotte grosse Schäden angerichtet. (Archivbild) - keystone

In der Hauptstadt Mamoudzou wurden auch das Krankenhaus und die Schulen beschädigt. Tausende Haushalte sind ohne Strom. Die Wasser- und Telefonversorgung ist gestört.

Viele Todesopfer nach Zyklon in Mayotte

Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch unklar. Der örtliche Präfekt François-Xavier Bieuville äusserte gegenüber «Mayotte la 1ère» düstere Vermutungen: «Ich denke, dass es sicherlich mehrere Hunderte sind».

Möglicherweise seien sogar tausende Menschen ums Leben gekommen. Die «Tagesschau» berichtet von bisher 14 offiziell registrierten Toten.

Muslimische Beerdigungstradition

Diese Zahl scheint jedoch zu niedrig. Bieuville erklärt die Diskrepanz mit lokalen Beerdigungstraditionen.

Viele Tote würden nach muslimischem Brauch innerhalb von 24 Stunden beigesetzt. Sie tauchen in keiner Klinikstatistik auf.

Rettungseinsätze und Hilfe

Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren. Laut «Euronews» wurden 1'600 Polizei- und Gendarmeriebeamte eingesetzt. Sie sollen der Bevölkerung helfen und Plünderungen verhindern.

Zyklon Mayotte
Die Sturmböen fegten mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über Mayotte. (Archivbild)) - Uncredited/Etat Major des Armées via AP/dpa

Zusätzlich trafen Rettungs- und Feuerwehrkräfte aus Frankreich und Réunion ein. Die «Zeit» berichtet, dass Innenminister Bruno Retailleau mit weiteren Soldaten und Feuerwehrleuten erwartet wird.

Auswirkungen auf die Region

Die Helfer räumen Strassen frei und suchen nach Überlebenden. Der Bürgermeister von Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila, hofft laut «Tagesschau» noch auf Überlebende in abgelegenen Gebieten.

«Chido» zog weiter nach Mosambik. Dort erreichte er laut «Morgenpost» Geschwindigkeiten bis zu 240 Kilometern pro Stunde.

Auch in der Provinz Cabo Delgado wurden zahlreiche Gebäude zerstört. Die Aufräumarbeiten und die Suche nach Vermissten werden noch lange andauern.

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