3000 Jahre alte Mumie erhält eine Stimme
Mit einer 3D-Nachbildung des Stimmapparates konnte die Klangfarbe einer 3000 Jahre alten Mumie rekonstruiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher der Universität in London konnten den Stimmapparat einer Mumie nachbilden.
- Damit konnte die Klangfarbe des 3000 Jahre alten Priesters rekonstruiert werden.
- Das Team will nun noch weiteren Mumien eine Stimme geben.
Eine 3000 Jahre alte Mumie kann plötzlich sprechen. Diese überraschende Leistung konnte ein Forscher-Team der Universität in London erzielen. Mit Hilfe einer 3D-Nachbildung des Stimmapparates konnte die Klangfarbe rekonstruiert werden, wie die Zeitschrift «Scientific Reports» berichtet.
3D-Nachbildung durch Computertomographie
Bei der Mumie handelt es sich um den ägyptischen Priester Nesyamun, welcher vom «Leeds City Museum» zur Verfügung gestellt wurde. Beim Priester wurde durch die Einbalsamierung der gesamte Stimmapparat hervorragend konserviert. Dadurch konnte das Team mit Hilfe einer Computertomographie (CT) eine 3D-Nachbildung davon erstellen.
So konnte anhand des 3D-Models die Klangfarbe von Nesyamun errechnet werden. Natürlich war es den Forschern nicht möglich, ganze Sätze oder Dialoge nachzubilden. Der Laut ähnelt vielmehr einem langezogenen «m».
David Howard hat solche Nachbildungen auch schon bei einigen lebenden Probanden hergestellt. Dabei entdeckte er, dass sich die echte und die rekonstruierte Stimme sehr ähnlich sind.
Zungenmuskel nicht gut erhalten
Dennoch fehlte Nesyamun ein Grossteil seiner Zunge, weshalb die Klangfarbe nicht zu hundert Prozent seiner echten Stimme entspricht. Der Priester sei ungefähr im Alter von 50 Jahren verstorben und kämpfte mit stark abgenutzten Zähnen und einer Zahnfleischerkrankung.
Die Idee zur Rekonstruierung der Stimmen stammt von einem Archäologen. Beide wollen in Zukunft noch weiteren Mumien eine Stimme verleihen. Damit soll das Verständnis für vergangene Kulturen erweitert werden.