60.000 weitere Samen in Saatgutbank im arktischen Eis eingelagert

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Svalbard/Jan Mayen,

In eine gigantische Saatgutbank im arktischen Eis sind am Dienstag 60.000 neue Samenproben eingelagert worden.

Eingang zur Saatgutbank am Pol
Eingang zur Saatgutbank am Pol - NTB Scanpix/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • «Arche Noah» soll wichtige Nutzpflanzen für Zukunft konservieren.

Unter den Neuzugängen befinden sich Schlüsselblumen aus den Beständen des britischen Thronfolgers Prinz Charles und als heilig geltender Mais der Cherokee-Indianer, wie die Projektbetreiber mitteilten. In dem einzigartigen Lager für Pflanzensamen aus aller Welt sollen Nutzpflanzen für kommende Generationen bewahrt werden.

Die spektakulären bunkerartigen Kühlhallen befinden sich in der Nähe des norwegischen Longyearbyen auf der Insel Spitzbergen, etwa 1300 Kilometer vom Nordpol entfernt. Mit Hilfe der modernen «Arche Noah» soll die genetische Vielfalt der heutigen Nutzpflanzen gegen mögliche Katastrophen in der Zukunft geschützt werden.

Das Projekt wurde 2008 mit finanzieller Unterstützung der norwegischen Regierung gestartet. Inzwischen lagern in den grossen Hallen 1,05 Millionen Samenproben bei einer konstanten Temperatur von minus 18 Grad Celsius. Platz gibt es für bis zu 4,5 Millionen Proben.

Der wachsende Umfang der Sammlung spiegele die weltweite Sorge wider, dass sich der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt auf die Lebensmittelproduktion auswirken, sagte Projektleiter Stefan Schmitz der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts des rasch voranschreitenden Klimawandels und Artensterbens sei es umso wichtiger, Nutzpflanzen vor dem Verschwinden zu bewahren.

Jeder einzelne in dem unterirdischen Bunker eingelagerte Same trage «mögliche Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft in sich», sagte die Chefin der Gen-Datenbank der nordischen Staaten, Lise Lykke Steffensen. Diese Lösungen seien entscheidend dafür, eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und einen Übergang zu einer grünen Landwirtschaft zu erreichen.

Der für sein Umweltengagement bekannte Prinz Charles schickte die Samen von 27 Wildpflanzen, die von den Wiesen seines Landsitzes Highgrove House stammen. Insgesamt stellten 36 regionale und internationale Einrichtungen Samenproben für die am Dienstag neu eingelagerte Lieferung bereit.

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