Alzheimer:Roche-Bons verlieren nach gescheiterte Programm an Wert
Für den Pharmakonzern Roche hat das gescheiterte Programm bezüglich Alzheimer an der Börse sofort Konsequenzen zur Folge.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Alzheimer-Programm von Roche hat nicht zum erwünschten Ergebnis geführt.
- Das bekam der Basler Pharmakonzern an der Börse deutlich zu spüren.
- Sowohl die Genussscheine als auch die Inhaberaktien sackten deutlich ab.
Der Pharmakonzern Roche hat am Montag die Daten aus seinem Alzheimer-Programm präsentiert. Das definierte Ziel wurde verfehlt. Obwohl das nicht unbedingt überraschend kam, hat sich die Enttäuschung auf den Markt ausgewirkt.
Das Basler Unternehmen musste zum Wochenstart einen Rückschlag an der Börse verkraften. Sowohl der Wert der Genussscheine als auch der Inhaberaktien ist gesunken.
Mit Methode konnte Alzheimer nicht verlangsamt werden
Roche hatte am Morgen mitgeteilt, mit seinem Kandidaten Gantenerumab bei Alzheimer-Patienten die Krankheit nicht wie erhofft verlangsamt zu haben. Die Konkurrenten Eisai und Biogen erzielten zuletzt mit einem ähnlichen Ansatz Erfolge. Danach war die Erwartungshaltung an die ausstehenden Roche-Daten gestiegen.
Börse reagiert sofort
An der Börse wird die Botschaft schlecht aufgenommen: Gegen 9.30 Uhr sacken die Genussscheine von Roche um 4,5 Prozent auf 310,05 Franken ab. Die Inhaberpapiere geben um 4,6 Prozent auf 375,00 Franken nach.
Der SMI weist zeitgleich ein Minus von 0,7 Prozent auf. Doch nicht nur Roche leiden unter den Ergebnissen.
Weitere Unternehmen erleiden Rückschläge
Auch für Lonza geht es um überdurchschnittliche 1,5 Prozent nach unten. Hier hatte der Markt im Falle guter Ergebnisse auf eine erhöhte Nachfrage nach biologischen Kapazitäten in der gesamten Zuliefererbranche spekuliert. Am deutlichsten aber sacken die deutschen Morphosys ab – mit 29%. Das deutsche Biotechunternehmen ist Lizenzpartner von Roche bei diesem Alzheimer-Kandidaten.
Die ersten Analystenreaktionen reichen von leicht enttäuscht bis regelrecht froh, dass nun Klarheit herrscht. Die Schlagzeilen machten klar, dass das Produkt (in seiner jetzigen Form) tot sei und die am 30. November erwarteten detaillierten Daten nicht mehr von grosser Bedeutung sein werden, heisst es etwa bei Bernstein.
Stimmung dürfte getrübt werden
Die zuständige Analystin von Barclays ergänzt, dass die Nachricht vor allem der Stimmung einen Dämpfer verpassen dürfte. Ähnlich sieht es ein weiterer Experte: Er könne sich vorstellen, dass die heutige Marktreaktion erst einmal von einer gewissen Übertreibung gekennzeichnet sein wird. Die 300-Franken-Marke beim GS könnte durchaus getestet werden, heisst es auch aus dem Handel.
Die Pipeline von Roche sei so umfangreich, dass diese Daten zwar enttäuschten. Der Blick dürfte aber schon bald wieder auf die anderen Kandidaten gerichtet sein. Das stellen zahlreiche Experten heraus. Bei der ZKB heisst es, dass der Kursrückgang vielmehr eine Handelsgelegenheit sei.