AstraZeneca-Impfstoff bis zu 90 Prozent wirksam gegen Covid-19
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Oxford Universität erreicht eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- AstraZeneca hat Ergebnisse zur Wirksamkeit ihres Impfstoffes vorgelegt.
- Diese liege bei rund 70 Prozent.
Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca hat ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem für Europa relevanten Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin vermeide mit rund 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Die Ergebnisse basieren auf Daten aus der wichtigen Testphase III. Berücksichtigt wurden sowohl Daten bei einmaliger als auch zweifacher Impfung.
Die Wirksamkeit könne gar bis zu 90 Prozent erreichen. Dies wurde beobachtet, wenn bei der ersten Dosis die Menge halbiert wurde. Die Forschenden suchten derzeit nach der Ursache.
Damit liegt die Wirksamkeit des mit der Universität Oxford entwickelten Vakzins hinter der Präparate von Pfizer/Biontech und Moderna.
Incredibly exciting news the Oxford vaccine has proved so effective in trials. There are still further safety checks ahead, but these are fantastic results.
— Boris Johnson (@BorisJohnson) November 23, 2020
Well done to our brilliant scientists at @UniofOxford & @AstraZeneca, and all who volunteered in the trials. https://t.co/84o8TKhQga
Der Oxford-Impfstoff ist jedoch günstiger und die Lagerung weniger anspruchsvoll. Der Astrazeneca-Impfstoff kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden. Er könnte daher vor allem in ärmeren Regionen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Coronavirus spielen.
Abgeschwächtes Version von Schimpansen-Erkältungsvirus
Der Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen.
Gute Verträglichkeit bei älteren Patienten
Die Oxford-Forscher hatten erst kürzlich im Fachmagazin «The Lancet» berichtet, dass ihr Impfstoff in klinischen Tests der Phase II auch bei Älteren gut wirkt. In der Phase-II-Studie habe es bei Teilnehmern sowohl unter als auch über 56 Jahren eine gute Immunantwort gegeben, schrieb das Team.
Das Vakzin sei von Älteren sogar besser vertragen worden als von Jüngeren. Den Angaben zufolge waren rund 240 der 560 gesunden Studienteilnehmer über 70 Jahre alt. Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.