Studie

ChatGPT als Klima-Sünder?

Felix Kirsch
Felix Kirsch

USA,

Der Chatbot des Unternehmens OpenAI bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für User. Eine aktuelle Studie zeigt nun jedoch die Schattenseiten der KI auf.

ChatGPT: Eine Serveranlage ist zu sehen
Damit große Rechenzentren Daten verarbeiten können, müssen sie gekühlt werden. Gerade für ChatGPT ein echtes Problem. - Bethany Drouin / Pixaby

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben sich mit dem Wasserverbrauch von KI-Chatbots befasst
  • Das Training von ChatGPT und Co. verbraucht Unmengen an Wasser

Seit diesem Jahr spricht die ganze Welt über ChatGPT. Der KI-gestützte Chatbot kommuniziert bereits jetzt mit Millionen von Nutzern und soll mit jeder neuen Version lernen und weitere Features aufweisen können. Wie eine aktuelle Studie nun verdeutlicht, ist gerade dieser Prozess der Serverkühlung mit einem enormen Wasserverbrauch verbunden. Ein Chatbot als Klima-Sünder?

ChatGPT ist durstig – und könnte die weltweiten Wasserreserven verringern

Forscher der University of California und der University of Texas beschäftigten sich in der Abhandlung mit dem Titel «Der geheime Wasser-Fussabdruck von KI-Modellen» mit dem Wasserverbrauch des Chatbots – und kommen dabei zu einem besorgniserregenden Ergebnis.

Auch individuelle Nutzung verbraucht viel Wasser

So sollen allein für das Training der aktuellsten Version der KI 700.000 Liter Wasser verbraucht worden sein. Das entspricht in etwa der Menge, die benötigt wird, um den Kühlturm eines Atomreaktors zu füllen.

Auch beim alltäglichen Gebrauch der KI sieht es nicht besser aus. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die durchschnittliche Interaktion eines Nutzers mit ChatGPT im Grunde dem Auskippen einer grossen Flasche Wasser gleichkommt.

Steigende Popularität als Gefahr

Das Traing von GPT-3 – dem Vorgänger-Modell von ChatGPT – erforderte laut Studie so viel Wasser, dass man mit der selben Menge 320 Tesla-Batterien hätte herstellen können. Für die Beantwortung von circa 25 bis 50 Chatanfragen benötigt ChatGPT nach Angaben der Forscher bereits jetzt 500 Milliliter Wasser, Tendenz steigend.

Die immer steigende Popularität des Programms macht den Forschern dabei zusätzlich Sorgen. So befürchten sie, dass der Wasserverbrauch angesichts des Chatbots in Zukunft ungeahnte Dimensionen annehmen könnte. So könnte die technische Revolution also bad zum Politikum in der globalen Klima-Debatte werden.

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