Coronavirus: Wie gut wirken die Impfstoffe gegen die Delta-Variante?
Die Delta-Variante des Coronavirus könnte sich auch hierzulande ausbreiten. Es geht die Sorge um, dass die Impfstoffe dagegen wenig wirken.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Schweizer haben sich bereits gegen das Coronavirus impfen lassen.
- Nun droht sich jedoch die Delta-Variante hierzulande auszubreiten.
- Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna bieten grösstenteils auch gegen sie Schutz.
In Grossbritannien oder Portugal ist die Delta-Variante bereits weit verbreitet. Dieses Szenario könnte auch hierzulande drohen. Nun stellt sich die Frage, wie gut die in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus dagegen wirken.
Aktuell werden die Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna verimpft. Ersteres soll doppelt Geimpften einen 88-prozentigen Schutz dagegen bieten, aufgrund von Delta an Covid-19 symptomatisch zu erkranken. Dies schreiben Forschende in einer Studie, die in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht wurde. Das Risiko einer Spitaleinweisung wird durch die Pfizer/Biontech-Impfung um 96 Prozent reduziert.
Coronavirus: Antikörper-Menge bei Moderna «gering» vermindert
Der Impfstoff von Moderna bietet einen Schutz von 90 Prozent gegen das herkömmliche Coronavirus. Im Kampf gegen die Delta-Variante büsst das Vakzin nur gering an Wirksamkeit ein. Dem US-Hersteller zufolge vermindern sich die sogenannten «neutralisierenden Titer» bei Delta um das 2,1-Fache. Titer dient als Mass für die eine biologische Reaktion auslösende Menge eines Antikörpers oder Antigens.
Moderna-CEO Stéphane Bancel lässt sich wie folgt zitieren: «Diese neuen Daten sind ermutigend. Und bestärken uns in unserer Überzeugung, dass der Moderna-Covid-19-Impfstoff auch gegen neu entdeckte Varianten schützen sollte.»
Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist in der Schweiz ebenfalls zugelassen. Es wurden allerdings keine Dosen bestellt, weshalb das Vakzin hierzulande nicht verimpft wird. Solche Vektor-Impfstoffe, die nur eine Dosis benötigen, sollen in Bezug auf die Delta-Variante an Wirksamkeit einbüssen, wie «Focus» berichtet.
Astrazeneca ist hierzulande weiterhin nicht zugelassen. Der Bund hat den Impfstoff allerdings bestellt, ehe Komplikationen mit Blutgerinnseln bekannt wurden. Der Delta-Schutz des Astrazeneca-Vakzins liegt laut der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) bei 60 Prozent.