Vulkanausbrüche führten in der Erdgeschichte zu massiven Klimaerwärmungen, zeigt eine neue Studie.
Die Sonne geht über dem aktiven Krater eines  Vulkans bei Grindavik auf Island auf.
Laut einer neuen Studie haben Vulkanausbrüche in der Erdgeschichte zu erheblichen Klimaerwärmungen geführt. (Symbolbild) - Marco Di Marco/AP/dpa

Grosse Vulkanausbrüche haben im Laufe der Erdgeschichte mehrfach zu massiven Klimaerwärmungen geführt. Eine internationale Studie mit Schweizer Beteiligung zeigt, wie sich solche Ereignisse langfristig auf die Regenerationsfähigkeit von Ökosystemen und das Klima ausgewirkt haben. Die Erde hat mehrere Perioden mit intensivem Vulkanismus erlebt, in denen grosse Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre freigesetzt wurden. Dies führte zu einer raschen Klimaerwärmung, die im Extremfall ein Massenaussterben von Arten zur Folge hatte.

Dies teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) am Freitag mit. Für die in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlichte Studie arbeiteten die Zürcher Wissenschaftler mit Kollegen der Universitäten von Arizona, Leeds, Toulouse und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zusammen. Das Forschungsteam verwendete Isotopenanalysen von Sedimenten und verglich diese Daten mit einem Computermodell, das die Vegetation und ihre Rolle bei der Regulierung des geologischen Klimasystems abbildet.

Katastrophale Auswirkungen historischer Vulkanausbrüche

Die Forscher untersuchten drei grosse Klimaveränderungen in der Erdgeschichte, darunter das sibirische Trapp-Ereignis vor etwa 252 Millionen Jahren. «Das sibirische Trapp-Ereignis setzte über einen Zeitraum von 200'000 Jahren etwa 40'000 Gigatonnen Kohlenstoff frei, was zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um fünf bis zehn Grad Celsius führte. Dieser Klimaschock führte zum grössten Artensterben in der Erdgeschichte», wird Taras Gerya, Professor für Geophysik an der ETH Zürich, zitiert.

«Es dauerte mehrere Millionen Jahre, bis sich die Vegetation von diesem Ereignis erholt hatte. Während dieser Phase war das Kohlenstoff-Klima-Regulierungssystem der Erde wohl schwach und ineffizient. Was zu einer langfristigen Klimaerwärmung führte», wird Julian Rogger, Doktorand und Erstautor der Studie, zitiert.

Die Bedeutung funktionierender Vegetationssysteme

«Unsere Studie zeigt, wie wichtig funktionierende Vegetationssysteme sind. Damit sich die Erde vom Klimawandel erholen kann.» Dies betont Loïc Pellissier, Professor an der ETH Zürich und der WSL, der die Forschung leitete.

«Wir Menschen sind auch die Hauptursache für die weltweite Entwaldung, die die Fähigkeit der natürlichen Ökosysteme, das Klima zu regulieren, stark einschränkt. Die Weltgemeinschaft sollte unsere Studie als Weckruf verstehen.»

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