ETH-Forscher haben eine solarbetriebene autonome Drohne für die Forschung entwickelt. In Grönland hat das Fluggerät erste Härtetests bestanden und könnte künftig bei der Überwachung von Gletschern in den Polarregionen helfen.
Die ETH-Drohne «AtlantikSolar».
Die ETH-Drohne «AtlantikSolar». - ETH

Drohnen sind nützliche Helfer, um die vereisten Weiten der Polarregionen zu erfassen und wichtige Daten über die Entwicklung der Gletscher zu sammeln. Sie werden in der Gletscherforschung zwar bereits eingesetzt, sie mit Solarenergie zu betreiben könnte ihre Flugdauer jedoch deutlich verlängern.

Der arktische Sommer mit seinem konstanten Tageslicht eigne sich bestens für Solardrohnen, schreiben die Forscher der ETH. Allerdings war nicht klar, ob das Fluggerät mit dem Namen «AtlantikSolar» die potenziell rauen Bedingungen während eines langen Flugs überstehen würde.

Bereits wenige Tage später folgte der nächste Praxis- und zugleich Härtetest: Ein Flug zum Bowdoin-Gletscher, um dessen Vorderseite fotogrammetrisch zu scannen. Plötzlich kamen starke Winde auf, die AtlantikSolar zum Absturz hätten bringen können.

Nach fünf Stunden und 230 Kilometern Flug kehrte die Drohne jedoch unbeschadet und mit fast vollen Batterien wieder nach Qaanaaq zurück. Ein technischer Triumph mit spannenden Daten im Gepäck: Die Kamera der Drohne hatte eine breite Spalte an der Vorderseite des Gletschers gesichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Solarbetriebene Drohnen sollen bei der Überwachung von Gletschern helfen.
  • Die ETH hat das Model «AtlantikSolar» entwickelt.
  • In Grönland wurden jetzt erfolgreiche Tests absolviert.
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Testflug in Grönland

Der Test, ob die Drohne einen 24-stündigen Nonstop-Flug schafft, startete dann just am 20. Juni, einen Tag vor der Sonnenwende und dem Nationalfeiertag Grönlands.

Für die angepeilten 24 Stunden reichte es dann doch nicht: Nach 13 Stunden mussten die Forschenden den Flug abbrechen. Während sechs Stunden hatten Wolken und Wind den Flug bereits erschwert, und dichter Nebel schliesslich den Abbruch erzwungen. Trotz der schwierigen Flugbedingungen, die den Energieverbrauch erhöhten, lag die Batteriekapazität bei der Landung immer noch bei über 60 Prozent.

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