Empa entwickelt Methode gegen winzigste Trinkwasser-Verunreinigung

Keystone-SDA
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Dübendorf,

Forscher der Empa haben eine Methode entwickelt, die Verschmutzungen aus Trinkwasser filtern, die zu klein für bekannte Filter sind.

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Keramikgranulat aus Aluminiumoxid wurde mit einer Nanometer-feinen Schicht aus Kupferoxid überzogen. Die positiv geladene Oberfläche adsorbiert negativ geladene Viruspartikel, die zu klein sind, um mit herkömmlichen Methoden aus verschmutztem Wasser gefiltert zu werden. - sda - Empa

3,4 Millionen Menschen weltweit sterben jedes Jahr an Krankheiten, die mit dem Wasser übertragen werden. Viren, die 100- bis 1000-mal kleiner sind als beispielsweise Salmonellen oder Typhus-Erreger, sind am schwierigsten herauszufiltern. Die Empa weiss, wie es geht.

Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser für alle Menschen steht seit 2015 auf der Globalen Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen. Forscherteams der Empa gemeinsam mit dem Wasserforschungsinstitut Eawag haben das zum Anlass genommen, neue Materialien und Technologien zu finden, um Trinkwasser von kleinsten Krankheitserregern zu befreien.

Keime wie das knapp 70 Nanometer kleine Rotavirus etwa, gehen jedem bekannten Filterverfahren durch die Lappen. Gemäss Weltgesundheitsorganisation WHO starben 2016 weltweit 130‘000 Kinder an einer Rotavirus-Infektion, meist in strukturschwachen Ländern. Ähnlich schwer aus dem Wasser zu kriegen sind die Erreger von Hepatitis und Kinderlähmung.

Forscher nutzen negative Ladung der Viren

Für die Bekämpfung solcher Kleinsterreger machen sich die Forschenden eine besondere Eigenschaft dieser Keime zunutze: die in vielen Fällen negative elektrische Ladung der Viruspartikel. Basierend auf dieser Idee, begannen die Forschenden geeignete Materialien zu entwickeln, die eine Adsorption der negativ geladenen Virusoberflächen erlaubt.

Empa-Forscher Thomas Graule vom «High Performance Ceramics»-Labor in Dübendorf arbeitet mit einem internationalen Team an Keramikgranulat aus Aluminiumoxid. Dessen feine Körnchen werdem mit Nanometer-dünnen Schichten von Kupferoxid überzogen.

«Die stark poröse Kupferschicht bildet mit der Keramik einen Verbundwerkstoff mit einer positiv geladenen und immens grossen spezifischen Oberfläche.» So lässt sich Graule in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren. Auch winzige mehrlagige Kohlenstoffnanoröhrchen konnten die Forschenden mit Kupferoxid beschichten und so eine Viruselimination ermöglichen.

Forscher streben rezylierbare Materialien an

Da vor allem die Entwicklungsländer von hohen Fallzahlen an Rotavirus- und ähnlichen Erkrankungen betroffen sind, muss das Verfahren kostengünstig sein. Die Forschenden streben deshalb einen geschlossenen Materialkreislauf an, in dem die Materialien nach Gebrauch wieder zurückgewonnen werden können.

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