Explosion: Grosses Loch in Atmosphäre durch SpaceX-Raketentest
Bei der Explosion einer SpaceX-Rakete wurde ein überraschend grosses Loch in der Atmosphäre erzeugt, das zu deutlichen Veränderungen in der Ionosphäre führte.
Ein spektakuläres Phänomen wurde bei der Explosion einer Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX im Jahr 2023 beobachtet. Laut Studien, die im Fachblatt «Geophysical Research Letters» veröffentlicht wurden, entstand in der Atmosphäre ein riesiges Loch, das sich über Tausende von Kilometern austreckte und nahezu 60 Minuten existierte. Beteiligt waren Forscher vom Institut für Solar-Terrestrische Physik im russischen Irkutsk.
Die betroffene Region war eine Zone, in der die sonst üblicherweise vorhandenen elektrisch geladenen Partikel neutralisiert wurden. Normalerweise ist die Ionosphäre auf einer Höhe zwischen 60 bis 1'000 Kilometer mit diesen Teilchen geladen. Die Verbrennung von Raketentreibstoff während des Fluges von Starships SpaceX führte allerdings zu einem Austausch dieser Ladungen.
Das Starship gilt als das stärkste und grösste jemals gebaute Raketensystem. Bei seinem ersten Testflug von Texas aus explodierte der Motor knapp drei Minuten nach dem Start in 90 Kilometer Höhe, gefolgt von einer weiteren Explosion der oberen Raketenstufe.
Explosion: Forscher verblüfft über das Ausmass der Veränderung
Die Ionosphäre, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, einschliesslich Sonneneruptionen, grossen Meteoriten oder Ereignissen auf der Erdoberfläche wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche, hat auf den Start des Starship ähnlich reagiert wie auf grosse Erdbeben.
«Das scheint die erste Entdeckung eines nicht-chemischen ionosphärischen Lochs zu sein, das durch eine vom Menschen verursachte Explosion verursacht wurde», so die Forschenden.
Die an der Studie beteiligten Experten vom russischen Institut für Solar-Terrestrische Physik zeigten sich überrascht über das Ausmass der Veränderung. Der Erstautor Juri Jasjukewitsch unterstrich: «Das bedeutet, dass wir die Prozesse, die in der Atmosphäre stattfinden, nicht verstehen».
Er weist darauf hin, dass solche Ereignisse künftige Auswirkungen auf die Satellitennavigation haben könnten, etwa für autonome Fahrzeuge.