Forschende der Uni Basel entdecken neue Funktion des Kleinhirns

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Basel,

Das Kleinhirn ist an der Erinnerung von emotionalen Informationen beteiligt. Das haben Forschende der Universität Basel herausgefunden.

Kleinhirn Hirnforschung
Forscher an der Uni Basel haben eine neue Funktion des Kleinhirns nachgewiesen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende an der Universität Basel haben eine neue Funktion des Kleinhirns entdeckt.
  • Das Kleinhirn ist demnach an der Erinnerung von emotionalen Erlebnissen beteiligt.
  • «Diese Studie beschreibt erstmalig diese Funktion des Kleinhirns», so der Studienleiter.

Das Kleinhirn spielt beim Erinnern von emotionalen Erlebnissen eine wichtige Rolle. Zu dieser Erkenntnis sind Forschende der Universität Basel gelangt. Damit ist nun nebst der Steuerung von Bewegungen eine weitere Funktion des Kleinhirns bekannt. Dies teilte die Uni Basel am Donnerstag mit.

«Der Hauptgewinn ist, dass wir ein besseres Verständnis darüber erhalten, wie Emotionen das Gedächtnis steuern». Das sagt Neurowissenschaften-Professor und Co-Studienleiter Dominique de Quervain gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Ergebnisse der Studie seien daher wichtig für die künftige Erforschung von posttraumatischen Belastungsstörungen und Autismus.

Positive und negative Bilder werden besser erinnert

Das Forscherteam um die Professoren Dominique de Quervain und Andreas Papassotiropoulos führte eine grossangelegte Studie durch. Dabei zeigten die Forschenden über 1400 Studienteilnehmenden diverse Bilder.

Sie legten ihnen auf der einen Seite neutrale Motive vor, so etwa einen Tisch. Auf der anderen wurden ihnen positive, emotionale Bilder gezeigt. Diese waren zum Beispiel Aufnahmen von gutem Essen oder ein küssendes Paar, aber auch Negatives wie etwa eine Unfallszene.

Währenddessen zeichnete das Forscherteam die Hirnaktivität der Probandinnen und Probanden mittels Magnetresonanztomografie auf. Sowohl an positive als auch an negative Bilder erinnerten sich die Teilnehmenden anschliessend viel besser als an die neutralen Bilder.

Erhöhte Gehirnaktivität auch im Kleinhirn

Dabei stellten die Forschenden fest, dass die erhöhte Gehirnaktivität nicht nur mit bereits bekannten Bereichen des Grosshirns verbunden ist. Auch das Kleinhirn wird stark aktiviert. «Diese Studie beschreibt erstmalig diese Funktion des Kleinhirns», sagte de Quervain.

Sie konnten ausserdem zeigen, dass das Kleinhirn während der Abspeicherung der emotionalen Bilder mit diversen Bereichen des Grosshirns verstärkt kommuniziert. Dies heisst es in der Mitteilung der Uni weiter. Dass positive und negative Emotionen besonders gut im Gedächtnis abgespeichert bleiben, sei überlebenswichtig, um künftige Gefahrensituationen zu vermeiden.

Dieser Mechanismus habe aber auch seine Schattenseiten. Bei sehr negativen Erlebnisse könne er wiederkehrende Angstzustände begünstigen. Daher könnten die nun veröffentlichten Erkenntnisse ein besseres Verständnis für psychiatrische Krankheitsbilder wie der posttraumatischen Belastungsstörung von Bedeutung sein.

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