Forscher erzeugen über 1000 Grad Celsius mit Sonnenenergie
Forschende der ETH Zürich erzeugten mithilfe von Sonnenstrahlen Temperaturen von 1000 Grad. Die Technik könnte in Zukunft von der Industrie genutzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Forschende erreichten mithilfe von Sonnenenergie Temperaturen von über 1000 Grad.
- Das könnte einen Meilenstein für die Vermeidung von CO2-Emissionen bedeuten.
Zürcher Wissenschaftler haben mit Sonnenstrahlen Temperaturen von über 1000 Grad Celsius erzeugt. Die Technologie soll dereinst in energieintensiven Industrieprozessen wie der Zementherstellung eingesetzt werden. Dies teilte die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich am Donnerstag mit.
«Oft denkt man bei Energie nur an Strom», sagt der Forscher Emiliano Casati in einer Mitteilung der ETH Zürich. «Aber tatsächlich verbrauchen wir etwa die Hälfte unserer Energie in Form von Wärme.»
Für die Herstellung von Materialien wie Zement, Glas, Stahl und Keramik sind aber Temperaturen von über 1000 Grad Celsius notwendig. Um diese Hitze zu erreichen, werden in der Regel Kohle oder Erdgas verbrannt. Dabei werden grosse Mengen an CO2 freigesetzt, wie die Hochschule betonte.
In einer Studie in der Fachzeitschrift «Device» zeigte Casati nun, dass diese Hitze auch mit Solarenergie erreicht werden kann. Zwar gab es schon zuvor Technologien, um Sonnenenergie zu konzentrieren, wie die ETH erklärte. Unter anderem in Spanien, den USA und in China stehen demnach grosse Solarkraftwerke zur Elektrizitätsgewinnung. Diese Anlagen arbeiten in der Regel bei Temperaturen von bis zu 600 Grad.
Quarz fängt Sonnenlicht ein
Für ihr Experiment entwickelten die Zürcher Forschenden eine sogenannte thermische Falle. Solche gab es zwar schon vorher, aber in früheren Studien anderer Forschender wurden damit maximal 170 Grad erreicht.
Die von den ETH-Forschern optimierte thermische Falle erreichte in Tests 1050 Grad Celsius, wie aus der Studie hervorgeht. Herzstück ist ein Quarzstab, der dank seiner optischen Eigenschaften Sonnenlicht effizient absorbieren und in Wärme umwandeln kann. Die Forschenden bestrahlten ihn mit künstlichem Licht, dessen Intensität dem 135-fachen konzentrierten Sonnenlicht entsprach.