Forscher untersuchen Phänomen auf dem Genfersee
Das Wichtigste in Kürze
- Über sogenannte «Slicks» - bewegende Flächen aus glattem Wasser auf Seeoberflächen - war kaum etwas bekannt.
«Wenn man im Internet nach Informationen darüber sucht, findet man nicht viel», wurde Andrew Barry, Leiter des Ecological Engineering Laboratory (ECOL) an der EPFL in einer Mitteilung der Hochschule zitiert.
Deshalb widmete Mehrshad Foroughan diesem Phänomen seine Doktorarbeit. Ein Teil seiner Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Fachblatt «Geophysical Research Letters» veröffentlicht. Sie dokumentieren zum ersten Mal auf wissenschaftliche Weise das Phänomen der «Slicks».
Gerade wenn es windet, sind Teile der Wasseroberfläche rau, andere bleiben glatt. Durch die Analyse der Zusammensetzung des Oberflächenwassers in diesen beiden Bereichen hat Foroughan herausgefunden, warum sie sich so unterschiedlich verhalten: Die glatten Bereiche weisen eine höhere Konzentration an Biotensiden auf. Tenside sind Substanzen, die dafür sorgen, dass zwei Flüssigkeiten nicht miteinander vermengt werden können. So zum Beispiel bei einem Öl-Wasser-Gemisch.
«Diese Informationen können genutzt werden, um die Wasserressourcen effizienter zu bewirtschaften und herauszufinden, wo sich möglicherweise Schadstoffe verstecken», sagte Foroughan. «Schadstoffe wie Mikroplastik werden in der Regel in höheren Konzentrationen in glatten Slickflächen gefunden, die bereits grosse Mengen an Biotensiden enthalten.»
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2022GL100262