Forschung: Corona-Nasenspray-Impfung könnte Virenübertragung stoppen
Laut einer neuen Studie konnte durch eine Impfung in Form eines Nasensprays die Übertragung von Corona-Viren gestoppt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer neuen Studie wurden Corona-Nasenspray-Impfungen getestet.
- Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Übertragung bei Hamstern.
- Diese stoppte beinahe vollständig nach der Verabreichung des Nasensprays.
Ein Durchbruch könnte sich in der Forschung zu Impfungen gegen Atemwegserkrankungen anbahnen. Eine aktuelle Forschungsarbeit der Washington University School of Medicine im amerikanischen St. Louis legt nahe, dass ein Corona-Impfstoff in Form eines Nasensprays die Übertragung des Virus stoppen könnte.
Der Grund dürfte die direkte Anwendung der Impfung in der Nasenschleimhaut sein. Die Immunreaktion findet dadurch direkt dort statt, wo sich auch die Übertragung abspielt.
Corona-Nasenspray an Hamstern getestet
Die Studienteilnehmer waren keine Menschen, sondern Hamster. Die nasale Impfung verhinderte nach Angaben des Robert-Koch-Instituts, dass infizierte Hamster das Virus an andere weitergaben.
«Um eine Übertragung zu verhindern, muss die Virusmenge in den oberen Atemwegen gering gehalten werden.» Dies erklärte Professor Jacco Boon, der leitende Autor der Studie, in einer Pressemitteilung. Die Ergebnisse wurden Ende Juli in der Fachzeitschrift «Science advances» publiziert.
Injizierte COVID-19-Impfstoffe hingegen konnten die Verbreitung des Virus nicht verhindern und waren in der Nase weniger effektiv als im Blutkreislauf. Eine Woche kann vergehen, bevor sie ihre volle Stärke aufbauen.
Die Nase ist deshalb nach herkömmlichen Corona-Impfungen stärker angreifbar als nach dem Nasenspray-Einsatz. Der Nasenspray-Impfstoff wurde in Indien bereits zugelassen.
Nasenspray-Impfung gegen Corona ist Zukunft
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse stehen die Forscher vor einer Herausforderung: Es ist kompliziert, Beweise dafür zu finden, dass Schleimhautimpfstoffe die Übertragung tatsächlich verringern.
Die Untersuchungen an Tieren werden häufig kritisch betrachtet und die Verfolgung der Übertragung zwischen Menschen ist komplex. Doch wenn man Boon glauben darf, ist dies die «Zukunft der Impfstoffe gegen Atemwegsinfektionen».