Fressen Haie Kokain? Eine Dokumentation wirft Fragen auf
Das Wichtigste in Kürze
- Haie vor der Küste Floridas werden laut Experten dem Menschen immer zutraulicher.
- Dies könnte an dem Konsum von Kokain liegen, das ins Wasser fällt.
- Denn alle Chemikalien, die der Mensch in die Umwelt abgibt, verändern diese auch.
Die Weltmeere sind bedeutende Ökosysteme: Sie nehmen nicht nur eine grosse Menge von CO2 auf, sondern sind auch die Heimat von vielen Tierarten. Doch so wie Menschen die Umwelt am Festland verunreinigen, geschieht dies auch im Ozean – zum Beispiel durch Kokain.
Wenn man frühmorgens über Miami Beach spaziert, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dort ein kleines weisses Päckchen zu finden. Florida ist einer der grössten Umschlagplätze für Drogen in den USA, weshalb immer wieder Kokain im Wasser landet. Dieses wird manchmal wieder an Land gespült. Andere Male kann die Droge laut einer neuen «Discovery»-Channel-Serie auch in den Bäuchen von Haien landen.
Konsum von Kokain verändert Fische
Für die Sendung untersuchte ein Team von Wissenschaftlern die Küsten Floridas. «Alles, das wir verwenden, alles, das wir produzieren, alles, das wir in unseren Körper geben» endet auch in den Weltmeeren. Diesen Umstand erklärt Tracy Fanara, die wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe, gegenüber dem «Guardian».
Am Boot beobachteten die Forscher, dass Haie merkwürdiges Verhalten an den Tag legten. So waren die Haie zutraulicher, eventuell sogar aggressiver als im Normalfall. Ein möglicher Grund hierfür könnte der Konsum von Kokain sein, das ins Meer gefallen ist.
Die Forschenden führten ein Experiment durch: Sie hielten weisse Säckchen gefüllt mit Fischfutter, die der Droge zum Verwechseln ähnlich sehen, ins Wasser. Die Haie zeigten eine starke Reaktion und schnappten begierig nach den Säckchen.
Noch kein sicheres Forschungsergebnis
Ob die Haie tatsächlich Kokain konsumieren, konnten die Wissenschaftler nicht herausfinden. Im nächsten Schritt wollen sie mehreren Tieren Blut abnehmen, um eine grössere Menge der Droge nachzuweisen. Bis zum Ergebnis dieser Studie sollte der Mensch jedoch an die Worte der Wissenschaftlerin Fanara denken: «Je mehr Chemikalien wir einführen, umso grössere Veränderungen rufen wir hervor.»