Frühling nur leicht kälter als klimatische Norm
Ein verregneter und zu kalter Frühling: Dieser Eindruck täuscht. Der April war zwar mancherorts der kälteste seit 20 Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des kalten Aprils lag der Frühling nur knapp unter der Norm.
- Allerdings gab es einzelne Orte, die ausrissen.
Ein verregneter und zu kalter Frühling: Dieser Eindruck täuscht. Der April war zwar mancherorts der kälteste seit 20 Jahren. Der ganze Frühling - für die Meteorologen endete er mit dem Mai - lag im Norden temperaturmässig aber nur 0,2 Grad unter der Norm.
Die klimatisch relevante Norm bildet die Jahre 1961 bis 1990 ab, wie SRF Meteo am Samstag mitteilte. Der Frühling 2021 ist damit einer, der in diesen Jahren völlig normal war. Und auch in jüngerer Vergangenheit gab es 2013 einen noch kälteren Frühling.
Allerdings gab es einzelne Orte, die ausrissen. So war in Sitten 1987 der Frühling kälter als der aktuelle. In Zürich war der Frühling 1970 dermassen garstig, dass die Durchschnittstemperatur mit 5,9 Grad noch 2 Grad tiefer ausfiel als derzeit. 2020 war der Frühling indessen der drittwärmste seit Messbeginn, 2017 und 2018 gehörten zu den fünf wärmsten Frühlingsperioden.
Mit April und Mai waren gleich zwei Monate zu kalt. Das gab es gemäss SRF Meteo schon lange nicht mehr. Der April war an vielen Orten der Alpennordseite der kälteste seit genau 20 Jahren, im Oberengadin seit 30 Jahren. Der Mai könnte das noch übertreffen. In Zürich muss man bis 1987 zurückgehen, um einen ähnlich kalten Mai zu finden.
Allerdings dauert der Mai noch zehn Tage. Die Meteorologen rechnen aber nicht mit einer dramatischen Erwärmung.
Über mangelnde Feuchtigkeit kann sich derzeit auch niemand beklagen. Allein in den 24 Stunden bis am Samstagmorgen fielen auf der Alpennordseite verbreitet über 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Spitzenreiter war gemäss Meteoschweiz die Messstation Allenwinden TG mit 42,2 Litern.
Oberhalb von 1300 bis 1500 Metern über Meer gab der Winter ein Comeback. In Melchsee-Frutt OW fiel 15 Zentimeter Neuschnee, wie Meteocentrale mass. Auf dem Gornergrat (3130 m ü. M.) waren es 14 Zentimeter, gleich viel wie auf dem Weissfluhjoch.
Auf dem Säntis liegen 4,85 Meter Schnee. Im Vergleich zu 2019 ist dies aber wenig: Damals lag die Rekordmenge von 7,14 Metern.