Fünf Jahre nach Abtreibung überwiegt Erleichterung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

USA,

Der Entscheid ein Kind abzutreiben, ist schwer. Doch fünf Jahre danach soll die Erleichterung überwiegen – das zumindest behauptet eine neue Studie aus den USA.

Supreme Court
Gegnerinnen von Abtreibungen protestieren in Washington (Symbolbild). - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA ist eine neue Studie zu Abtreibungen herausgekommen.
  • Ihr Ergebnis: Fünf Jahre nach der Abtreibung überwiegt die Erleichterung.

Wie ergeht es Frauen Jahre nach einer Abtreibung? In den USA ist gerade eine Studie dazu herausgekommen. Fünf Jahre nach einem Schwangerschaftsabbruch bewertet der überwiegende Teil der Frauen den Eingriff als richtige Entscheidung.

Das berichten Forscherinnen der Universität von Kalifornien im Fachblatt «Social Science & Medicine». Ihre Studie ist insofern wichtig, da Abtreibungsgegner immer wieder die angeblichen negativen psychologischen Folgen als Argument anführen.

Das Team um die Medizinerin Corinne Rocca untersuchte Daten der so genannten Turnaway-Studie, einer Langzeituntersuchung mit fast 1000 Frauen aus 21 US-Bundesstaaten zum Thema ungewollte Schwangerschaft. Die Analyse umfasste zunächst 667 Frauen im Alter von durchschnittlich 25 Jahren, die zu Beginn der Studie eine Abtreibung hatten vornehmen lassen. Die Frauen wurden eine Woche nach dem Eingriff sowie elf weitere Male alle sechs Monate befragt. 37,5 Prozent nahmen bis zum Ende der Studie nach fünf Jahren daran teil.

Klare Mehrheit sieht Abtreibung als richtige Entscheidung

Die Frauen berichteten, dass im Laufe der Zeit sowohl die negativen als auch die positiven Gefühle zum Schwangerschaftsabbruch schwanden. Nach fünf Jahren sagten 84 Prozent der verbliebenen Teilnehmerinnen, dass sie entweder positive Emotionen oder gar keine mehr dazu hatten. 95 Prozent bezeichneten die Abtreibung als richtige Entscheidung.

27 Prozent der 667 befragten Frauen ist die Entscheidung für eine Abtreibung entweder schwer oder sehr schwergefallen, 31 Prozent fürchteten eine Stigmatisierung in ihrem Umfeld, sollte der Schwangerschaftsabbruch bekannt werden. Eben jene Gruppen fühlten sich in der Zeit nach dem Eingriff auch öfter traurig, schuldig oder wütend. Doch bereits im ersten Jahr danach gingen diese Emotionen bei den allermeisten deutlich zurück und das Gefühl der Erleichterung überwog.

Vor der aktuellen US-Studie ergaben andere Untersuchungen aus den USA, Dänemark und Deutschland, dass weder die seelische Gesundheit von Frauen unter einer Abtreibung leide noch ein erhöhtes Risiko für Depressionen bestehe.

Kommentare

Weiterlesen

Mehr aus USA