Getränkefirmen reduzieren bis 2024 Zucker in Produkten

Durchbruch im Kampf für gesündere Ernährung: Etliche Hersteller haben sich mit dem Bund geeinigt, bis Ende 2024 den Zuckergehalt um zehn Prozent zu reduzieren.

COCA COLA,
Eine Tasche und eine Flasche Coca-Cola Zero stehen am Boden neben dem Pult eines Mitglieds der kleinen Kammer, an der Wintersession der eidgenössischen Räte, am Donnerstag, 1. Dezember 2022 im Ständerat in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis Ende 2024 reduzieren Getränkehersteller den Zuckergehalt um zehn Prozent.
  • Darauf haben sie sich mit dem Bund geeinigt, der ursprünglich 20 Prozent forderte.
  • Im Schnitt konsumiert eine Person in der Schweiz pro Tag 83 Gramm Zucker.

Im Schnitt isst eine erwachsene Person in der Schweiz 83 Gramm Zucker pro Tag. Dies laut dem «Ernährungsatlas» der Uni St. Gallen vor allem wegen Süssigkeiten und Getränken. Für ihre Studie, welche der «NZZ am Sonntag» vorliegt, haben die Wissenschaftler Konsumdaten von 371 Schweizer Haushalten gesammelt.

Obwohl Schweizerinnen und Schweizer die Empfehlungen der WHO überschreiten, zieht Assistenzprofessor Marc Linzmajer, einer der Studienautoren, ein überraschend positives Fazit: «Bei der Debatte über Ernährung hat man häufig das Gefühl, wir würden vieles falsch machen. Wir können nun aber zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung im Schnitt nicht so weit von den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation entfernt ist.»

Zuckerreduktion bis Ende 2024

In Zukunft sollen Erfrischungsgetränke, Milchmischgetränke und Quarks gesünder werden. Die Hersteller haben sich nun dazu verpflichtet, ihren Produkten weniger Zucker beizumischen. «Alle relevanten Unternehmen sind bereit, eine 10-prozentige Zuckerreduktion bis Ende 2024 zu erreichen», wird eine Sprecherin des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) von der «NZZ am Sonntag» zitiert.

Rivella
Das Kultunternehmen prüfte zuletzt rechtliche Schritte. Nun haben die beiden Parteien eine einvernehmliche Lösung gefunden. - keystone

Die sogenannte «Erklärung von Mailand» ist eine Initiative des Bundes, in der er ursprünglich 20 Prozent Zuckerreduktion forderte. Während andere Länder Zuckersteuern eingeführt haben, setzt die Schweiz auf Verhandlungen mit der Industrie. Anfangs ging es nur um Müesli und Jogurts. Nun kommen, insbesondere mit Limonaden, weitere wichtige Zuckerlieferanten hinzu.

Achten Sie sich auf den Zuckeranteil in Lebensmitteln?

Es wird jetzt aber nicht durchs Band in allen Süssgetränken der Zuckeranteil sinken. Relevant ist das Portfolio eines Unternehmens, dabei gilt als Referenzjahr 2019. So kann Coca-Cola die Rezeptur für sein Getränk belassen, wie es ist, wenn es bei anderen Produkten wie Fanta oder Sprite den Zucker reduziert.

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