Grippemittel könnte Corona den Garaus machen
Ein Grippemittel wird zu neuen Hoffnungsträger im Kampf gegen Corona. Das Medikament könnte die Verbreitung sowie die Vermehrung des Virus eindämmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher untersuchen ein Grippemittel zur Behandlung von Corona-Patienten.
- Das Medikament könnte die Vermehrung und die Verbreitung des Virus eindämmen.
- Zurzeit existieren jedoch noch zu wenig Daten, um das Mittel anzuwenden.
Die Welt und so auch die Schweiz wartet gespannt auf den Einsatz von Impfstoffen im Kampf gegen das Coronavirus. Dabei dürften diese erst gegen Ende 2021 Wirkung zeigen. Übergangsmässig könnte ein Medikament Abhilfe schaffen. Dafür gibt es einen vielversprechenden Kandidaten.
Molnupiravir wurde an der Emory University in Atlanta, Georgia (USA) als Grippemittel entwickelt. Doch bei Tierversuchen zeigte das Medikament auch gegen Corona Wirkung, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «Nature Microbiology».
Bei einem Versuch mit Frettchen infizierten die Forscher einen Teil der Tiere mit dem Coronavirus und behandelten sie mit Molnupiravir. Bereits nach zwölf Stunden wurde eine verringerte Viruslast festgestellt. Zudem wurde keines der gesunden Tiere angesteckt. So könnte das Medikament sowohl die Vermehrung als auch die Verbreitung des Virus eindämmen.
Das deutsche Pharmaunternehmen Merck führt zurzeit klinische Phase II/III Studien durch. So sollen Daten zu Nebenwirkungen, Behandlungs- und Wirkungsdauer gesammelt werden. Mit Molnupiravir könnten Infektionsketten künftig rasch unterbrochen und schwere Krankheitsverläufe verhindert werden.