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«Horizon Europe»-Programm: Forscher drängen auf Deal mit Briten

Keystone-SDA
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Belgien,

Nächstes Jahr startet das EU-Forschungsprogramm «Horizon Europe». Forscher befürchten, dass Grossbritannien nicht dabei sein wird.

vereinigtes königreich
Am 31. Dezember 2020 wurde der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs (Brexit) vollzogen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Von 2021 bis 2027 läuft das EU-Forschungsprogramm «Horizon Europe».
  • Wegen des Brexits könnte Grossbritannien nicht dabei sein.
  • Forscher drängen auf einen schnellen Kompromiss.

Bei den Verhandlungen zwischen London und Brüssel geht es auch um die Beteiligung Grossbritanniens am neuen EU-Forschungsprogramm. Forschende drängen auf einen schnellen Kompromiss. Eine «Horizon»-Teilnahme Grossbritanniens ist auch im Interesse der Schweiz.

Das Vereinigte Königreich und die EU hatten sich beide zur britischen Teilnahme am neuen EU-Forschungsprogramm «Horizon Europe» (2021-2027) bekannt. Doch die zurzeit laufenden Verhandlungen zwischen London und Brüssel über das künftige Verhältnis kommen kaum voran. Diese sollten aber auch die Zusammenarbeit in der Forschung regeln.

Zahlreiche Wissenschaftsorganisationen und Forschende aus ganz Europa – etwa Vertreter des deutschen Max-Planck-Instituts – lancierten deshalb kürzlich einen Appell. Es sei entscheidend, dass das Bekenntnis zum Programm «nun schnell in ein Abkommen» überführt werde. So schrieben sie in einer von der britischen, auf medizinische Forschung ausgerichteten, Stiftung Wellcome publizierten Erklärung.

Forscher wollen Anpassung der Verträge

Darin stellen die Wissenschaftler Forderungen an beide Seiten. So verlangen sie von London, dass im Forschungsbudget explizit Geld für «Horizon» reserviert wird, «um Vertrauen zu schaffen». Auch solle es «die Notwendigkeit für EU-Institutionen» akzeptieren, die korrekte Verwendung der Gelder zu überwachen.

Europäischer Rat brüssel eu
Die Verhandlungen zwischen Grossbritannien und dem Europäischen Rat gehen zu langsam voran. - Keystone

Grossbritannien müsse zudem anerkennen, dass es als Drittstaat nicht mehr Nettobezüger von Forschungsgeldern sein kann. Der Vorschlag sehe im Gegenzug jedoch keinen Korrektur-Mechanismus vor, um das Vereinigte Königreich vor unangemessen hohen Zahlungen zu schützen. Das sei jedoch «eher wahrscheinlich», kritisieren die Wissenschaftler und verlangen Anpassungen.

Beide Seiten müssten zudem akzeptieren, dass ein Forschungsabkommen nur dann funktioniere, wenn auch eine gegenseitige Mobilitätsvereinbarung bestehe.

Grossbritannien darf nicht aussteigen

Swissuniversities, die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, bricht ebenfalls eine Lanze für die «fortgesetzte Assoziierung Grossbritanniens» am EU-Forschungsprogramm. Ein Ausstieg «würde für beide Seiten einen Verlust von wertvollen Partnerschaften bedeuten», schreibt der Dachverband auf Anfrage.

Bereits im Januar hatten insgesamt 40 Wissenschaftsorganisationen und Universitäten aus ganz Europa – inklusive Swissuniversities – eine Erklärung unterzeichnet. Dabei forderten sie die Beteiligten auf, Grossbritanniens Vollassoziierung an «Horizon Europe» als Priorität bei den Diskussionen zu behandeln.

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