Studie

Indigene Menschen träumen anders

Keystone-SDA
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Genève,

Im Gegensatz zu den Menschen in Europa und Nordamerika haben laut Studie die indigenen Bewohner Afrikas Träume, die stärker von sozialen Aspekten geprägt sind.

träume
Angehörige des Volkes der Hadza (Tansania), sitzen mit Pfeil und Bogen auf einem toten Baum. (Archivbild) - Stefan Kleinowitz/ZUMA Wire/dpa

Die indigene Bevölkerung Afrikas träumt anders als die Menschen in Europa und Nordamerika. Laut einer Genfer Studie sind die Träume der nicht-westlichen Bevölkerung bedrohlicher, aber auch erlösender und stärker sozial orientiert als die der westlichen Bevölkerung. Die Studie zeige, dass Träume unterschiedliche emotionale Funktionen haben können, teilte die Universität Genf (Unige) am Montag mit.

Forschende der Unige, des Genfer Universitätsspitals (HUG) und der Universität Toronto (Kanada) verglichen dazu die Träume von zwei Gruppen von Jägern und Sammlern in Tansania (den Hadza) und der Demokratischen Republik Kongo (den BaYaka) mit jenen von Menschen in der Schweiz, Belgien und Kanada. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht.

«Wir haben festgestellt, dass die Träume der BaYaka und Hadza sehr dynamisch sind. Oft beginnen sie mit einer gefährlichen Situation, in der das Leben bedroht ist, enden aber mit einer Möglichkeit, diese Bedrohung zu überwinden», sagte Mitautor Lampros Perogamvros von der Unige und dem HUG.

Soziale Bindungen in Träumen sehr stark

Die emotionalen Auflösungen waren laut den Forschern bei den indigenen Bevölkerungsgruppen stark sozial orientiert. Als Beispiel nannten sie in einen Traum eines indigenen Menschen von einem Angriff eines Büffels mitten im Dschungel. Im Traum wurde er von einem Mitglied seiner Gemeinschaft gerettet.

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Träume der westlichen Bevölkerung erfüllen eine andere emotionale Funktion als die Trüme der indigenen Bevölkerungsgruppe. (Themenbild) - Keystone

«Bei den BaYaka und den Hadza sind die sozialen Bindungen notgedrungen sehr stark», sagte Erstautor David Samson von der Universität Toronto. «Diese Beziehungen sind emotionale Werkzeuge, die zur Verarbeitung der Herausforderungen des Lebens eingesetzt werden.»

Die Träume der westlichen Bevölkerung erfüllen hingegen laut den Forschenden eine andere emotionale Funktion: Träume mit negativem Inhalt sind demnach oft Simulationen unserer Ängste, die uns darauf vorbereiten, ihnen im Wachzustand zu begegnen.

«Es scheint mehr als eine Art von funktionalen Träumen zu geben. Die vorliegende Studie zeigt, dass es eine starke Verbindung zwischen unserem soziokulturellen Leben und der Funktion von Träumen gibt», sagte Perogamvros.

Kommentare

User #3463 (nicht angemeldet)

Die Welt und die eigene Spezies besser zu verstehen ist nicht sinnlos. Außerdem wird nicht jede Studie von Steuern bezahlt.

User #3314 (nicht angemeldet)

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