James-Webb-Teleskop weist Grundlagen für Leben auf Exoplanet nach
Das James-Webb-Teleskop hat in der Atmosphäre des Planeten TOI-270d Eigenschaften nachgewiesen, die auf einen grossen Ozean hindeuten könnten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ob auf entfernten Planeten Leben existieren kann, hängt von vielen Faktoren ab.
- Das James-Webb-Teleskop kann aber nachweisen, ob die Grundlagen dazu vorhanden sind.
- Im Fall des Planeten TOI-207d ist Forschenden dies nun gelungen.
Die Forschung sucht auf Hochtouren nach weiteren Planeten, auf denen Leben existieren könnte. Mit dem seit 2021 aktiven James-Webb-Weltraumteleskop könnte sie diesem Ziel einen grossen Schritt nähergekommen sein. Dies zeigen neue Beobachtungen auf einem Planeten, von welchen «The Guardian» berichtet.
Das Teleskop ist in der Lage, das Sternenlicht, welches durch die Atmosphäre von Planeten gefiltert wird, einzufangen. Forschende können so herausfinden, welche chemischen Elemente in der Atmosphäre des Planeten vorkommen. Daraus ist es möglich, Rückschlüsse auf dessen Oberflächenbeschaffenheit zu ziehen – und damit auch auf mögliches Leben.
Genau das ist nun im Fall des Planeten TOI-270d geschehen. Dieser ist doppelt so gross wie die Erde und befindet sich ungefähr 70 Lichtjahre entfernt. In der Atmosphäre konnten Wasserdampf sowie chemische Strukturen von Methan und Kohlendioxid nachgewiesen werden – aber kein Ammoniak.
Leben kann nicht eindeutig nachgewiesen werden
Laut Forschenden der Universität Cambridge passen diese Eigenschaften gut zu Wasser. Sie halten es für möglich, dass sich über die gesamte Oberfläche des Planeten ein riesiger Ozean erstreckt. Allerdings gibt es auch in diesem Fall noch einige Unbekannte, wie zum Beispiel die Temperatur. Eine Forschergruppe aus Kanada schätzt diese auf bis zu 4000 Grad – zu heiss für flüssiges Wasser.
Weiter könnte der Druck, den die Atmosphäre auf TOI-270d ausübt, zu gross sein, um auf dem Planeten leben zu können. Das Beispiel zeigt: Die Existenz von Leben auf Exoplaneten kann mit dem James-Webb-Weltraumteleskop nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Zumindest aber, ob die Grundlagen dafür vorhanden sind.