Junkfood macht Menschen laut Forschern aggressiv

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

USA,

Wissenschaftler der Universität Bordeaux haben in Forschungen einen Zusammenhang zwischen der Qualität der täglichen Ernährung und Gewalttätigkeit hergestellt.

Häftlinge Zucker
Getestet wurden Häftlinge im Melbourne. Je mehr Vitamine und gesunde Fette sie zu sich nahmen, je besser sie sich also ernährten, desto weniger aggressiv waren sie. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Je ungesünder man sich ernährt, desto eher neigt man zu Gewaltausbrüchen.
  • Forscher der Universität Bordeaux (F) haben dies an Gefangenen untersucht.
  • Je mehr Vitamine, Nährstoffe und Fette sie aufnahmen, desto weniger aggressiv waren sie.

Zucker ist ungesund und kann gar süchtiger machen als harte Drogen. Das haben Forscher der Universität Bordeux (F) erst gerade herausgefunden. Und offenbar hat Zucker noch eine weitere, unerfreuliche Nebenwirkung. Er macht aggressiv.

Felice Jacka von der Universität Melbourne beschäftigt sich in ihren Forschungen mit den Auswirkungen von zucker- und fetthaltiger Ernährung auf unser Gehirn.

zucker Getärnke aggressiv
Zucker macht laut Forschern auch aggressiv. - dpa

Sie untersuchte in der TV-Doku «Das Hirn ist, was es isst»das Verhalten Tausender Kinder. Dies, nachdem sie im Rahmen einer Studie mit 23'000 Schwangeren die Essgewohnheiten ihrer Mütter beobachtet hatte.

Industriell verarbeitete Nahrungsmittel wurden dabei von gesunder und ballaststoffreicher Ernährung differenziert. Daraufhin wurde die Gesundheit von den zwischen 18 Monate und 5 Jahren alten Kindern analysiert. Berücksichtigt wurden ebenfalls die soziale Schicht und der Erziehungsstil der Eltern.

Das Ergebnis war offensichtlich: Mütter, die während ihrer Schwangerschaft Junkfood, süsse Softdrinks, salzige Snacks oder Kuchen konsumiert hatten, hatten häufiger Kinder, die zu Aggressionen und Wutanfällen neigten. Jackas Studien wurden in Kanada, Spanien und den Niederlagen bestätigt.

Omega-3-Fettsäuren lindern Aggressionspotenzial

So wird heute auch davon ausgegangen, dass die nährstoffarme Ernährung im Zweiten Weltkrieg Folgen hatte. Kinder von Frauen, die sich während der Schwangerschaft mangelernährt hatten, waren mit 18 Jahren oder später häufiger aggressiv und antisozial.

Seitdem haben zahlreiche Studien einen Zusammenhang zwischen der Qualität der täglichen Ernährung und Gewalttätigkeit hergestellt – so auch in Melbourne. Forscher bestätigten dort, was auch Jacka vermutete: Je gesünder die Ernährung, desto kleiner das Gewaltpotenzial.

Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, prüften die Forscher 221 Häftlinge in acht Gefängnissen. Sie erhielten drei Monate lang mit Vitaminen, Nährstoffen und essenziellen Fettsäuren – wie eben Omega-3 in Fisch, Ölen oder Nüssen – angereicherte Nahrung.

Fazit: Die Anzahl der Personen, die vorübergehend in Einzelhaft verschoben werden mussten, verminderte sich um ein Drittel.

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