Jupiter-Mission: Messbox aus der Schweiz ist an Board

Keystone-SDA
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Brugg,

Wenn die Sonde «Juice» in einer Woche ihre Reise zum Jupiter startet, ist auch die Schweiz mit an Bord. Forschende haben eine Messbox beigesteuert.

Dieses im Paul Scherrer Institut (PSI) entwickelte Messgerät fliegt in der Sonde «Juice» bald in Richtung Jupiter. Es soll hochenergetische Elektronen, schwere Ionen sowie Protonen detektieren können.
Dieses im Paul Scherrer Institut (PSI) entwickelte Messgerät fliegt in der Sonde «Juice» bald in Richtung Jupiter. Es soll hochenergetische Elektronen, schwere Ionen sowie Protonen detektieren können. - sda - Handout PSI

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Messbox "Radem" ist mit an Bord von Jupiter-Sonde "Juice".
  • PSI entwickelte den Teilchendetektor, um hochenergetische Teilchen zu erspüren.
  • Die Jupiter-Mission soll nach 8 Jahren im Juli 2031 das Jupitersystem erreichen.

Die Sonde «Juice» wird bald für die Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa zur Erkundung des Planeten Jupiter starten. An Bord wird auch eine kleine, am Schweizer Paul Scherrer Institut (PSI) entwickelte Messbox sein.

Es handelt sich um einen drei Kilogramm schweren hochkomplexen Teilchendetektor, wie das PSI mit Sitz in Villigen AG am Donnerstag mitteilte. Das unscheinbare Kästchen heisst «Radem» – und das steht für «Radiation-hard Electron Monitor».

Der strahlungsresistente Elektronenmonitor werde in der harschen Jupiter-Umgebung hochenergetische Teilchen detektieren, hiess es. «Radem» wurde im PSI-Labor Teilchenphysik entwickelt. In der Sonde zum Jupiter fliegen noch weitere Messinstrumente mit.

Die infernalischen Strahlenbedingungen im gigantischen Jupiter-Magnetfeld, die für den Menschen absolut tödlich wären, stellen für unbemannte Raumsonde und deren Elektronik eine grosse Gefahr dar, wie das PSI erläuterte.

Mit Bordcomputer verbunden

«Die Elektronik wurde teilweise explizit für diese Mission entwickelt und weist eine hohe Strahlenresistenz auf», lässt sich PSI-Laborleiter Wojciech Hajdas zitieren: «Dennoch kann ein längerer Aufenthalt in gewissen Zonen zu Schäden führen.»

Um dies zu verhindern, sei Radem direkt mit dem Bordcomputer der Sonde verbunden. Wenn die Strahlendosis gewisse Werte überschreite, löse der Detektor ein Alarmsignal aus. Da Ausweichmanöver nur schwer durchführbar seien, könnten in solchen Fällen besonders sensitive Geräte ausgeschaltet und so geschützt werden.

Neben dem PSI unterstützt auch die Universität Bern als zweite Schweizer Institution die «Juice»-Mission. Die Universität entwickelte dafür den sogenannten Neutral-Ionen-Massenspektrometer, um die Zusammensetzung der Mondatmosphären zu bestimmen.

Der Start der Sonde «Juice» (Jupiter icy moons Explorer) vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana ist für den 13. April geplant. Mit ihren Messinstrumenten an Bord soll sie dann vor allem einen Blick auf die grossen Monde werfen, denn dort gibt es Wasser unter einem kilometerdicken Eispanzer.

Mission startet nach achtjähriger Reise

Die Sonde soll gemäss PSI-Angaben nach achtjähriger Reise im Juli 2031 das Jupitersystem erreichen. Danach soll die vier Jahre dauernde Mission beginnen.

Das Jupitersystem befindet sich knapp 780 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Es ist eine eiskalte und dunkle Welt. Die Temperaturanzeige auf der Oberfläche der Eismonde kann bis zu minus 140 Grad Celsius fallen.

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