Lockdown-Folge: Weniger Ozon über Nordhalbkugel
Der bodennahe Ozonwert hat sich wegen dem coronabedingten Rückgang des Luft- und Strassenverkehrs auf der Nordhalbkugel verbessert.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Ozon verringert sich wegen den Corona-Lockdowns.
- Auf der Nordhalbkugel nahm es um sieben Prozent ab.
- Grund dafür ist der Rückgang des Luft- und Strassenverkehrs.
Zumindest für die Erdatmosphäre haben coronabedingte Lockdowns positive Folgen: Das Ozon in der freien Troposphäre bis etwa zehn Kilometer Höhe ist auf der Nordhalbkugel im Frühjahr und Sommer des vergangenen Jahres um durchschnittlich sieben Prozent zurückgegangen.
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die unter Federführung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) veröffentlicht wurde. Insgesamt wurden dazu die Daten von 45 Messstationen weltweit ausgewertet. Daten wurden unter anderem zur Wechselwirkung von Stickoxid und Ozon gesammelt. In der freien Troposphäre führt weniger Stickoxid auch zu weniger Ozon.
Verkehr ist Hauptquelle von Stickoxid
Der Verkehr ist eine Hauptquelle von Stickoxid in der Atmosphäre. Der Rückgang von Flugverkehr und Mobilität auf der Strasse sorgte dafür, dass die weltweiten Stickoxid-Emissionen durch Landverkehr abnahmen. Dies um rund 14 Prozent, beim Flugverkehr sogar um 40 Prozent.
Allerdings wurde in Ballungsgebieten mit stark verschmutzter Luft weltweit eine Zunahme bodennaher Ozonwerte infolge der Lockdowns registriert. Denn in verschmutzter Luft, nahe an den Emissionsquellen, zerstört Stickoxid Ozon, wie es hiess. Die Reduzierung von Stickoxid-Emissionen führe dann zu mehr Ozon.