Neuer Herzinfarkt Test zur Schnelldiagnose erfolgreich erprobt
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neuer Schnelltest soll innert einer Stunde eine Herzinfarkt-Diagnose ermöglichen.
- Der 1-Stunden-Troponin-Test wurde an 1500 Hochrisikopatienten getestet.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten nach Krebs als die häufigste Todesursache in der Schweiz. Darunter befinden sich auch Herzinfarkte. Oft passiert es aber, dass Herzinfarkt-Patienten gar nicht wissen, dass sie einen Infarkt erleiden.
Andersherum denken gewisse Patienten, sie hätten einen Infarkt, ohne dass dies der Fall wäre. Die Symptome sind nicht immer eindeutig. Nun soll ein neuer Herzinfarkt-Schnelltest in kurzer Zeit eine Diagnose liefern können.
Vielseitige Symptome
Wie die Deutsche Stiftung für Herzforschung (DSHF) in einer Medienmitteilung berichtet, hat sie erfolgreich eine neue Methode namens 1-Stunden-Troponin-Test erprobt. Damit wurde an 1500 Hochrisiko-Patienten eine Diagnose erstellt.
Grundsätzlich weist ein Infarkt neben Brustschmerzen und einem Gefühl der Enge verschiedene Anzeichen auf: Schmerzen in Armen, Beinen, Schultern, Hals, Kiefer und Oberbauch. Auch Schwitzen, Übelkeit und Atemnot können auftreten.
Damit ist der Herzinfarkt leicht verwechselbar mit anderen Krankheiten. Bisher nutzen Ärzte vorwiegend ein Elektrokardiogramm zur Analyse der Herzströme.
Troponin als sichere Diagnose
Das zentrale Kriterium für eine sichere Diagnose eines Herzinfarkt bildet das sogenannte Troponin. Der Proteinkomplex dient zur Regulation von Herzmuskelbewegungen.
Sterben Herzmuskelzellen ab – wie bei einem Herzinfarkt – wird das kardiale Troponin freigesetzt und gelangt ins Blut. Somit weist ein erhöhter Troponin-Spiegel im Blut auf einen Infarkt hin. Das kann aber auch bei einigen anderen Krankheiten wie Lungenembolie oder Herzrythmusstörungen auftreten – das wäre dann ein Myokardinfarkt Typ 2.
Beim 1-Stunden-Troponin-Test wird das Troponin im Blut gemessen. Innert einer Stunde kann der Diagnose-Algorithmus erkennen, ob ein Herzinfarkt vorliegt oder nicht. So kann relativ rasch die geeignete Therapie begonnen werden. Nun wird noch geprüft, ob sich mit dem Test auch ein «klassischer» Herzinfarkt – ein Myokardininfarkt Typ 1 – von einem Myokardinfarkt Typ 2 unterscheiden lässt.