Neues Schweizer Zentrum zur Epidemie-Überwachung eingeweiht

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Bern,

Bern eröffnet ein neues Zentrum zur Überwachung von Epidemien durch genombasierte Datenanalyse.

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Eine Person arbeitet in einem Labor. (Symbolbild) - Keystone

Ein neues Zentrum zur Überwachung von Epidemien ist am Donnerstag in Bern eingeweiht worden. Das Zentrum für Pathogen-Bioinformatik soll die Überwachung von Epidemien in der Schweiz durch die Analyse genomischer Daten verbessern. «Wir wollen damit für die nächste Pandemie besser vorbereitet sein», sagte Aitana Neves, die Direktorin des neuen Zentrums, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Zentrum für Pathogen-Bioinformatik (CPB) wird künftig die Daten aus der Gensequenzierung von Mikroben verwalten, die in der ganzen Schweiz aus Abwasser oder klinischen Proben gewonnen wurden.

Ziel ist es laut Neves, deren epidemisches Potenzial zu überwachen, die Forschung über ihre Biologie zu unterstützen und eine nachhaltige Datenverwaltung für die Forschung und öffentliche Entscheidungsträger zu gewährleisten. Geleitet wird das neue Zentrum vom Schweizerischen Institut für Bioinformatik (Sib) mit Hauptsitz in Lausanne.

Zentraler Knotenpunkt im Kampf gegen Krankheitserreger

«Während der Covid-19-Pandemie wurde deutlich, dass eine bessere Koordination und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren notwendig ist», sagte die Direktorin. Das neue Zentrum soll dem gerecht werden. Es soll laut der Forscherin als zentraler Knotenpunkt für die Sammlung, Analyse und Verwaltung genomischer Daten fungieren und mit nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten.

Wenn das Bundesamt für Gesundheit (BAG) also ein neues Virus überwachen will, zentralisiert das CPB künftig die Daten aus Gensequenzierungen von verschiedenen Quellen und stellt deren Qualität sicher.

Zudem führt es Analysen mit Bioinformatik-Methoden durch, um Mutationen und Varianten des Virus zu erkennen. Bioinformatik-Methoden kombinieren Informatik, Mathematik und Biologie, um grosse Mengen genetischer Daten zu analysieren. Die analysierten Daten teilt es dann wieder mit dem BAG und mit internationalen Datenbanken.

Schnellere Reaktion auf Epidemien

Dies ermögliche eine schnellere Erkennung und Nachverfolgung von gefährlichen Mutationen, was insbesondere für die frühzeitige Reaktion auf neue Epidemien entscheidend sei, so Neves.

Die Covid-19-Pandemie hat laut Neves nicht nur Schwächen in der globalen Überwachung von Krankheitserregern offengelegt, sondern auch gezeigt, wie wichtig eine gemeinsame und koordinierte Reaktion ist. Mit dem CPB wolle man genau diese Lücken schliessen und die Schweiz besser auf künftige Herausforderungen vorbereiten.

Im Vergleich zum Beginn der Pandemie vor fünf Jahren habe die Schweiz wichtige Fortschritte bei der Überwachung und Analyse von Krankheitserregern gemacht. «Während der Pandemie hat die Schweiz die entscheidende Bedeutung von Daten erkannt», betonte Neves. Nur durch eine effiziente Verwaltung und den gezielten Austausch von Daten könne die Reaktionsgeschwindigkeit bei Epidemien und Pandemien verbessert werden.

Kommentare

User #6193 (nicht angemeldet)

Und dann? Will der Staat via Notrecht alle Bürger zwingen etwas ungetestetes zu pixen? Das käme sehr schlecht. 1. mache ich es nicht und wenn gezwungen, pixe ich zurück

User #1199 (nicht angemeldet)

Wäre es nicht schlauer gewesen ein Zentrum zur Pandemie-Bekämpfung zu errichten, als eines zur Überwachung? Hoffe dass es wenigstens mit vielen Kameras ausgerüstet ist, damit man auch genau sehen kann, wann und woher das Virus kommt und in welche Richtung es sich wie schnell bewegt. Damit man bei Bedarf auch Sperren einrichten und sogar Bussen verteilen kann. Eine Frage aber bleibt: Wird sich das Virus auch an die Vorgaben halten? Falls nicht, was passiert dann? Vermutlich wird man es dann kritisch beobachten und überlegen was man vielleicht noch machen könnte, wie das beim BAG üblich ist. Informationen gibt es dann nur per Fax-Gerät, da es Radio SRF seit dem abschalten der UKW Antennen nicht mehr gibt. Gratulation, toll gemacht.

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