Neutronenstern verschwindet in Schwarzem Loch: Aufzeichnung gelungen
Forschende konnten zum ersten Mal in der Geschichte der Astrophysik die Verschmelzung von einem Neutronenstern und einem Schwarzen Loch messen und analysieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Januar 2020 hat ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern verschluckt.
- Die Gravitationswellen davon wurden von Detektoren auf der Erde aufgezeichnet.
- Diese Messungen liefern erste Anhaltspunkte zur Ursache dieser kosmischen Verschmelzung.
Ein internationales Team von Forschern konnte die Gravitationswellen einer Verschmelzung zwischen einem Neutronenstern und einem Schwarzen Loch aufzeichnen. Damit ist ihnen einen Durchbruch in der Astrophysik gelungen. Mit ihren Aufzeichnungen kann eine solche Verschmelzung erstmals nachgewiesen werden, wie der «Tagesspiegel» berichtet.
Neutronenstern wurde komplett «geschluckt»
Im Januar 2020 hat ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern komplett «geschluckt» und dabei Gravitationswellen ausgelöst. Diese Signale wurden von den beiden Detektoren LIGO und Virgo empfangen und von den Wissenschaftlern am Albert-Einstein-Institut (AEI) analysiert.
Diese Gravitationswellen sind aus einer Entfernung von mehr als 900 Millionen Lichtjahren zur Erde gelangt. Die Messungen erlauben zum ersten Mal eine Analyse der Entstehung eines solchen Vorgangs und darauf, wie oft sie verschmelzen.
Neutronenstern und Schwarzes Loch können geortet werden
Die grösste Gravitationswelle wurde von allen Detektoren aufgefangen und «GW200115» getauft. Sie stammt laut den Physikern von der Verschmelzung eines Schwarzen Lochs mit sechs Sonnenmassen und einem Neutronenstern mit 1,5-facher Sonnenmassen. Da die irdischen Detektoren weit voneinander entfernt sind, kann die Richtung zum Ursprung der Wellen auf einen Teil eingegrenzt werden: Eine Fläche des Himmels, die rund 2'900 Vollmonden entspricht.
Die AEI-Forschenden schätzen, dass in einem Entfernungsradius von einer Milliarde Lichtjahren etwa eine solche Verschmelzung pro Monat stattfindet. Die derzeitigen Detektoren können aber nicht alle dieser Ereignisse aufzeichnen. Vor rund fünf Jahren gelang der erste Nachweis solcher Gravitationswellen. Unterdessen sind rund 50 solcher Ereignisse beobachtet worden.