Physik-Nobelpreis geht an KI-Grundlagenforscher
John Hopfield und Geoffrey Hinton erhalten den Nobelpreis für Physik. Ihr Forschungsbereich ist die Künstliche Intelligenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Physik-Nobelpreisträger wurden am Dienstag verkündet.
- Der Nobelpreis geht an zwei KI-Grundlagenforscher.
Der Physik-Nobelpreis 2024 geht an zwei Pioniere der Künstlichen Intelligenz. John Hopfield und Geoffrey Hinton werden für ihre bahnbrechenden Entdeckungen im maschinellen Lernen geehrt. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften verkündete die Preisträger am Dienstag in Stockholm.
Hopfield und Hinton legten mit ihren Forschungen den Grundstein für die heutige KI-Revolution. Sie nutzten physikalische Werkzeuge, um leistungsstarkes maschinelles Lernen zu ermöglichen. Ihre Arbeit revolutioniert derzeit Wissenschaft, Technik und unser tägliches Leben.
Nobelpreis für Physik aufgrund wegweisender Erfindungen
Hopfield entwickelte ein nach ihm benanntes Netzwerk zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern. Hinton baute darauf auf und schuf die sogenannte Boltzmann-Maschine. Dieses Netzwerk kann charakteristische Elemente in bestimmten Datenarten erkennen.
«Die Arbeit der Preisträger ist bereits von grösstem Nutzen», betont Ellen Moons vom Nobelkomitee.
In der Physik finden künstliche neuronale Netze vielfältige Anwendung, etwa bei der Materialentwicklung. Die Auszeichnung ist mit 11 Millionen Schwedischen Kronen (etwa 970'000 Euro) dotiert.
Kritische Stimmen zur KI
Interessanterweise hat sich Preisträger Hinton in jüngster Zeit kritisch zur KI geäussert. Laut «Welt» bereut er teilweise sein Lebenswerk und sieht Risiken durch Chatbots. Er verliess Google, um sich freier über KI-Gefahren äussern zu können.
Hinton warnte, dass KI bald die Informationskapazität des menschlichen Gehirns übertreffen könnte. Seine Bedenken bezeichnete er als «ziemlich beängstigend». Diese kritische Haltung eines KI-Pioniers sorgt für zusätzliche Brisanz bei der Preisvergabe.
Bedeutung des Preises
Der Physik-Nobelpreis zählt zu den renommiertesten wissenschaftlichen Auszeichnungen weltweit. Seit 1901 wurden 224 Preisträger geehrt, darunter nur fünf Frauen. John Bardeen ist bisher der einzige Physiker, der zweimal ausgezeichnet wurde.
Die Preisverleihung findet traditionell am 10. Dezember statt, dem Todestag von Alfred Nobel. Zuvor werden noch die Nobelpreise für Chemie, Literatur, Frieden und Wirtschaft bekannt gegeben. Die Auszeichnung für Medizin ging bereits an Forscher im Bereich der microRNA.