Schweizer Kinder sind heute motorisch gleich gut wie vor 35 Jahren

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Zürich,

Trotz erhöhter modernen Technologien und weniger Bewegung ist die motorische Leistung von Kindern gleich gut wie vor 35 Jahren. Das überrascht sogar Forscher.

Obwohl Kinder und Jugendliche mit Bildschirmen und Computermäusen häufige Bewegungen mit Fingern und Händen durchführen, sind sie feinmotorisch nicht besser als früher. (Symbolbild)
Obwohl Kinder und Jugendliche mit Bildschirmen und Computermäusen häufige Bewegungen mit Fingern und Händen durchführen, sind sie feinmotorisch nicht besser als früher. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/TOBIAS HASE

Das Wichtigste in Kürze

  • Die motorische Leistung von Schweizer Kindern ist in 35 Jahren stabil geblieben.
  • Dies, obwohl sich Kinder weniger bewegen und mehr sitzen mehr als früher.
  • Trotz Technologiegebrauch hat sich auch die Feinmotorik der Kinder nicht verbessert.

Das zeigt eine neue Studie von Forscherinnen und Forschern der Universität und des Universitätskinderspitals Zürich im Fachblatt «Frontiers Public Health».

Nur beim sogenannten dynamischen Gleichgewicht schnitten die Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis 18 Jahren 2018 schlechter ab als Gleichaltrige vor 35 Jahren.

So hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen Tests mehr Mühe damit, über ein Seil zu hüpfen. Und zwar unabhängig von ihrem Gewicht. Insgesamt werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von knapp 1200 zwischen 1973 und 2009 geborenen Kindern und Jugendlichen aus.

Haben Sie Kinder?

«Kinder sitzen heute mehr als früher und bewegen sich weniger», erklärte Studienleiter Oskar Jenni vom Kinderuniversitätsspital Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag. Dass sie sich grobmotorisch verschlechtern, sei deshalb nicht erstaunlich.

Forscher erstaunt über Resultat

In den letzten Jahren gab es aber erhebliche soziale und kulturelle Veränderungen und Neuheiten bei modernen digitalen Technologien. Daher war Jenni erstaunt, dass die heutigen Kinder in den restlichen motorischen Fähigkeiten gleich gut abschnitten wie die vorherige Generation. «Wir hätten erwartet, dass Kinder heute feinmotorisch besser sind, da sie mit Bildschirmen und Computermäusen häufige Bewegungen mit Fingern und Händen durchführen», sagte Jenni.

Eine Erklärung für das Ausbleiben einer verbesserten Feinmotorik zu finden ist laut Jenni nicht einfach. «Es scheint, als ob die Menschheit ihr Potential erreicht hat», sagte Jenni.

Das gleiche Phänomen sei auch in anderen Bereichen zu beobachten, etwa bei der Intelligenz. So habe etwa die bei IQ-Tests erzielte Punktezahl bis in die 1990-er Jahre international zugenommen. Seit dann sei eine Verlangsamung dieses Zuwachs zu beobachten.

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