Snacks halfen vielen durch den Lockdown im Frühling
Während des Lockdowns im Frühling griff die Schweizer Bevölkerung vermehrt zu Snacks zwischen den Mahlzeiten. Dies ergab eine Umfrage des BLW.

Das Wichtigste in Kürze
- Das BLW führte eine Umfrage zum Verhalten während des ersten Lockdowns durch.
- Dabei wurde nach Essgewohnheiten, Einkaufsverhalten und Stressfaktoren gefragt.
- So kam heraus, dass Schweizer im Lockdown vermehrt zu Snacks zwischen Mahlzeiten griffen.
Mehr Tee und Kaffe, weniger Bewegung und mehr Snacks während des ersten Lockdowns im Frühling: Zu diesen Schlüssen gelangt eine am Freitag veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLW).
Vom 19. Juni bis 1. Juli wurden dafür 1000 Personen ab 18 Jahren online über ihre Essgewohnheiten, ihr Einkaufsverhalten und das Anlegen von Vorräten befragt. Erhoben wurden auch Gesundheit, Schlafverhalten und Stressfaktoren.
Romands kauften weniger ein
Ins Auge steche insbesondere, so die Autoren, dass die unter 45-Jährigen im städtischen Umfeld in ihrem täglichen Leben stärker vom Lockdown betroffen waren beziehungsweise sich davon betroffen fühlten. Bei den über 60-Jährigen habe sich dagegen wenig verändert, und sie hätten eher «normal» weitergelebt.

In Bezug auf das Halten von Vorräten hätten sich die Romands als etwas weniger vorausschauend erwiesen als die Deutschschweizer und Tessiner, heisst es in der Mitteilung zur Umfrage. Ein beträchtlicher Teil (44 Prozent der Befragten) kenne die Empfehlungen des BLW zu den Haushaltsvorräten nicht. Die Hälfte der Bevölkerung habe nicht über die notwendigen Getränkereserven verfügt, das heisst, neun Liter Wasser pro Person.
Die Mehrheit der Ergebnisse zeigten ein Stadt-Land-Gefälle. Die Menschen in der Stadt hätten die Auswirkungen des Lockdowns deutlich negativer erfahren, sie hätten weniger gearbeitet und eher problematischere Verhaltensweisen entwickelt.
Mehr Kaffee und Tee konsumiert
Bei der Ernährung ergab sich eine «ziemlich deutliche Häufung» beim Konsumieren von Snacks zwischen den Mahlzeiten und eine Verschiebung der Essenszeiten. Positiv erwähnt die Umfrage, dass ein grosser Teil der Bevölkerung ihre «Kochkünste» entdeckt oder vermehrt genutzt habe.

Bei den Getränken nahm der Tee- und Kaffeekonsum deutlich zu, der Zuspruch zum Alkohol blieb einigermassen stabil. Raucher griffen etwas mehr zum Glimmstängel. Viele, vor allem junge Menschen, verbrachten mehr Zeit sitzend und bewegten sich weniger als üblich. Etwas abgenommen hätten auch die Schlafqualität der Bevölkerung und körperliche Aktivitäten.
Insgesamt, so die Autoren, habe der Lockdown zwar «negative, aber keine vollends dramatischen Auswirkungen» gehabt. Für Menschen in urbanen Räumen habe er sich jedoch spürbar auswirken können, insbesondere bei den Essgewohnheiten, der körperlichen Aktivität und der psychischen Gesundheit (Stress).