Spider-Man hilft Spinnen-Phobikern
Eine Studie untersuchte den Effekt von Spider-Man und Ant-Man auf Menschen, die Angst vor Spinnen und Ameisen haben. Mit interessantem Ergebnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Israelische Forscher untersuchten den psychologischen Effekt von Superhelden auf Phobiker.
- Dabei stellten sie fest, dass beispielsweise Spider-Man gegen Spinnenphobie helfen könnte.
Manche Menschen haben Angst vor Höhen, andere vor Mäusen, und jeder Dritte bis Fünfte vor Spinnen. Arachnophobie nennt sich letztere Krankheit. Dabei empfinden Betroffene panische Angst, sobald sie eine Spinne erblicken oder auch nur an sie denken. Andere wiederum haben panische Angst vor Ameisen.
Bei der Behandlung von Phobien kommt oft das Expositionstraining zum Einsatz. Dabei sollen sich Menschen mit ihren Ängsten konfrontieren, um zu erkennen, dass diese unberechtigt oder übertrieben sind. Sozialphobiker etwa sollen trainingshalber eine bestimmte Zeit in Menschenmengen verbringen und Spinnenphobiker in der Nähe von Spinnen.
Doch seitens der Erkrankten ist die Bereitschaft dazu nachvollziehbarerweise nicht immer gegeben. Forscher der Bar-Ilan-Universität in Israel suchten nun nach einer Variante der Expositionstherapie, die etwas milder erscheint. Ihre Überlegung: Könnten Superhelden helfen?
Hunderte Phobiker untersucht
Die Forscher untersuchten 424 Patienten, die jeweils entweder unter einer Ameisen- oder Spinnenphobie litten. Entsprechend ihrer Krankheit zeigten sie den Studienteilnehmern kurze Filmausschnitte von Ant-Man oder Spider-Man. «Scinexx» berichtete.
Das Resultat: Spider-Man und Ant-Man führten zu einer Verringerung der Ängste. Im Schnitt zeigten die Betroffenen eine Verbesserung um 20 Prozent.
Die Forscher gehen deswegen davon aus, das Spider-Man und Ant-Man tatsächlich in der Therapie solcher Phobien zum Zug kommen könnten. Jedoch sind noch weitere Untersuchungen nötig.
Der leitende Forscher hat noch anderes im Sinn: Er hofft, dass Superhelden-Filme auch Menschen helfen könnten, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden.