Vom Aussterben bedroht: Koalas sind tierische Verlierer 2019
Welche Tierarten haben sich erholt, welche stehen vor dem Aussterben? Der WWF veröffentlichte eine Liste mit den tierischen Gewinnern und Verlierern 2019.
Das Wichtigste in Kürze
- Der WWF veröffentlichte eine Liste mit den Gewinner und Verlierer im Tierreich 2019.
- Mehr als 30'000 Tiere sind auf der roten Liste der IUCN als bedroht vermerkt.
Mehr als 30'000 Tiere sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als bedroht vermerkt. Rund 6400 davon sind vom Aussterben bedroht. Derzeit sei das «grösste Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier» im Gange.
Dies erklärte die Umweltstiftung WWF am Freitag zum Erscheinen ihrer neuen Liste der Gewinner und Verlierer im Tierreich 2019.
Als Verlierer sieht der WWF...
...Eisbären: Den Tieren geht es laut WWF in einigen Regionen deutlich schlechter. Insgesamt könnte ein Drittel der globalen Population bis 2050 verschwinden. Schuld daran sei vor allem die Klimakrise.
So leben demnach beispielsweise in der nördlichen Hudson Bay noch 842 Tiere. Das sind etwa 18 Prozent weniger als 2011. Die IUCN schätzte die Population auf insgesamt rund 26'000 Tiere.
Sumatra-Nashörner vom Aussterben bedroht
Sumatra-Nashörner: Das letzte Sumatra-Nashorn Malaysias starb im November. Der Lebensraum der Tiere war enorm geschwunden. Dies, weil der Wald für Palmölplantagen, Papierproduktion und Bergbau in den vergangenen Jahrzehnten gerodet wurde.
Die Weltnaturschutzunion IUCN listet das Sumatra-Nashorn als «vom Aussterben bedroht». Derzeit streifen noch einige Exemplare durch Indonesien – laut WWF-Schätzungen weniger als 80 Tiere.
Koalas: Bei schweren Buschbränden in Australien sind seit Oktober mehr als 2000 Koalas verbrannt. Das sagten Wissenschaftler kürzlich bei einer Anhörung im Parlament. Grosse Flächen an Eukalyptuswäldern, Lebensraum und gleichzeitig Nahrungsgrundlage der Koalas, sind niedergebrannt.
Laut WWF ist ihre Zahl in den vergangenen 25 Jahren um rund ein Drittel geschrumpft. Und sind damit vom Aussterben bedroht.
Als Gewinner sieht der WWF...
...Goldschakale: Der kleine Bruder des Wolfes verlässt mehr und mehr den warmen Südosten Europas und besiedelt Gebiete in Mitteleuropa. Das ist nach Ansicht des WWF eine Konsequenz der Erderhitzung. Auch in Deutschland werden ab und zu Goldschakale gesichtet. Nach Hochrechnungen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) besteht die europäische Population aus 117'000 Tieren.
Saiga-Antilopen: Vor knapp drei Jahren starben Tausende mongolische Saiga-Antilopen an einer Viruserkrankung, die von Schaf- und Ziegenherden übertragen wurde. Der Bestand schrumpfte demnach von 11'000 auf 3000 Tiere. Zwar sei die Population immer noch stark geschwächt, allerdings zeigen einige Tiere mittlerweile Immunität gegen das Virus.
Hirschferkel: Im November sichteten Forscher erstmals nach 30 Jahren wieder ein Vietnam-Kantschil. Das Huftier war im Osten Vietnams in eine Kamerafalle getappt. Der letzte bekannte Artgenosse des Tieres war im Jahr 1990 von einem Jäger erschossen worden.