Wetter: Auch diese Länder leiden gerade unter der Hitze
In Südeuropa, Südostasien und im Süden der USA leiden die Menschen unter extrem heissem Wetter. 2023 könnte zum Rekordjahr schlechthin werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Regionen der Welt leiden aktuell unter der grossen Hitze.
- Schuld daran sind unter anderem der menschengemachte CO2-Ausstoss und El Niño.
- Laut einem Experten könnte 2023 daher das wärmste Jahr der Geschichte werden.
Das Wetter weltweit bleibt heiss und trocken: Derzeit fällt weltweit ein Temperaturrekord nach dem anderen. Letzte Woche wurde die höchste weltweite Durchschnittstemperatur seit Messbeginn ermittelt. Und der letzte Monat war der heisseste Juni aller Zeiten.
Die Schweiz kämpft seit dem Wochenende mit Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius. Der Bund hat eine Hitzewarnung der Stufe 3 von 5 herausgegeben.
Aber auch andere Regionen leiden stark unter dem Wetter. Eine Übersicht.
Südeuropa
In Italien kletterten die Temperaturen schon Mitte Juni auf bis zu 40 Grad Celsius – heute sieht es ähnlich aus. Aus Nordafrika strömende heisse Luft verursacht auch in Spanien extreme Hitze, die mindestens bis Mittwoch anhalten soll. In Teilen Andalusiens werden gemäss dem Wetterdienst Aemet bis zu 44 Grad erwartet.
Während in der Schweiz dank Gewittern eine Abkühlung absehbar ist, geht es in Griechenland Ende Woche erst richtig los. Ab Freitag sollen die Temperaturen dort vielerorts auf über 40 Grad Celsius steigen. In der Hauptstadt Athen könnten am Samstag Höchsttemperaturen von bis zu 45 Grad erreicht werden.
Asien
In Teilen Chinas herrscht bereits seit Wochen ungewöhnliche Hitze. Vor allem der Norden war von dem Wetter stärker und früher als üblich betroffen.
Am Montag haben die Behörden die Bevölkerung erneut vor der Hitze gewarnt. Sie empfehlen wegen Temperaturen von über 40 Grad Celsius, Aktivitäten draussen einzuschränken.
Indien und Pakistan erreichte bereits vor über einer Woche eine Hitzewelle. In einer pakistanischen Provinz wurden gar Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius gemessen. Wegen fehlender Klimaanlagen kam es zu mehreren Todesfällen in einem Spital. Auch diese Woche bleibt es mit rund 40 Grad heiss.
Amerika
Im Süden der USA beginnt die Hitzewelle erst diese Woche so richtig. Laut dem Nationalen Wetterdienst hat sich über den südwestlichen Bundesstaaten ein sogenannter Hitzedom gebildet. Deshalb soll in Teilen von Kalifornien, Arizona, Nevada und New Mexico das Thermometer auf über 37 Grad Celsius steigen. Nächste Woche werden gar 44 Grad erwartet.
Vor allem die Dauer der Hitzewelle bereitet Experten Sorgen: Die texanische Stadt El Paso stellte mit 24 Tagen nacheinander mit mehr als 37,7 Grand Celsius einen neuen Rekord auf.
In Mexiko forderte die Extrem-Hitze bereits im Juni über 100 Menschenleben. Im Norden des Landes erreichte das Thermometer bis zu 49 Grad Celsius.
Klimawandel als Ursache für heisses Wetter
Gemäss Klima-Forscher Reto Knutti von der ETH Zürich ist 2023 auf dem Kurs, zum wärmsten Jahr weltweit zu werden. «2024 sogar ziemlich sicher», sagt er zu Nau.ch.
Wie lange die Hitzewellen andauern und welche Regionen der Erde besonders betroffen sein werden, sei aber schwer vorherzusagen.
Für das Hitze-Jahr gibt es laut Knutti drei Hauptgründe. «Die Ursachen sind erstens die langfristige Erwärmung durch den menschgemachten CO2-Ausstoss. Zweitens ist der Nordatlantik sehr warm als Folge der aktuellen Wettermuster», erklärt er.
Ausserdem führe El Niño zu einem «besonders warmen östlichen Pazifik», so Knutti. «Diese Situation hat aber mit dem Klimawandel nichts direkt zu tun. El Niño ist ein natürliches Phänomen, das alle drei bis sieben Jahre vorkommt.»