Ein neues Modell der Universität Lausanne zeigt, dass einige Tierarten den Klimawandel besser vertragen könnten als bisher angenommen.
Eine Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) schwimmt im Roten Meer. Meeresschildkröten gehören zu den wandernden Tierarten.
Eine Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) schwimmt im Roten Meer. Meeresschildkröten gehören zu den wandernden Tierarten. (Symbolbild) - Andrey Nekrasov/Zuma Press/dpa

Einige Tierarten könnten den Klimawandel besser vertragen als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt ein neues Prognose-Modell der Universität Lausanne. Trotzdem bleibt der Anteil an Arten, die vom aussterben bedroht sind, alarmierend, wie die Universität am Mittwoch mitteilte.

Während bisherige Modelle davon ausgingen, dass die Artenvielfalt von terrestrischen Arten in den Tropen von 2041 bis 2060 um 54 Prozent abnehmen könnte, geht das neue Modell von einem Rückgang um 39 Prozent aus. Vorgestellt wurde das neue Modell in einer Studie in der Fachzeitschrift «Nature Ecology and Evolution».

Vorangepasst durch frühere Warmphasen?

Die Forschenden gehen davon aus, dass sich einige Arten während der letzten Zwischeneiszeit vor 130'000 Jahren bereits an wärmere Temperaturen «vorangepasst» haben könnten. Während dieser Periode waren die Temperaturen laut der Universität Lausanne etwa so hoch, wie sie für das Ende dieses Jahrhunderts erwartet werden.

Eine gute Nachricht sei dies allerdings nicht, betonten die Forschenden. Für Arten in kalten, alpinen und polaren Regionen sowie weitgehend auch für Arten in gemässigten Klimazonen würden die bisherigen Schätzungen gültig bleiben. «Diese Arten leben bereits am Rand ihrer klimatischen Nische und werden nicht in der Lage sein, signifikant höhere Temperaturen zu tolerieren. Das ist eine Gewissheit», warnte der an der Studie beteiligte Forscher Olivier Broennimann laut der Mitteilung.

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