Gamescom: Diese Spiele gab es an der Messe zu sehen
Heute geht die Gamescom in Köln (D) zu Ende. Viele grosse Publisher liessen sich auf der Messe nicht blicken. Dafür gab es mehr Rampenlicht für Kleinere.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Gamescom gab es auch dieses Jahr wieder diverse Spielneuheiten zu sehen.
- Diese acht Titel könnten einem ersten Eindruck nach in Kürze spannend werden.
Wenn die Grossen nicht da sind, gibt es mehr Licht für die Kleinen. Dieser Effekt hat sich bei der diesjährigen Gamescom in Köln eingestellt. Denn viele der grossen Publisher, die in den Vorjahren teilweise ganze Hallen füllten, hatten abgesagt.
Das heisst aber natürlich nicht, dass es keine interessanten Spiele zu sehen gibt. Diese acht Games könnten einem ersten Eindruck nach in den kommenden Monaten spannend werden.
«MetalHellsinger»: Im Takt Dämonen bekämpfen
Es war vielleicht das aufsehenerregendste Einzel-Event auf der Gamescom 2022: In Halle sechs fand ein Metal-Konzert mit grossem Publikum statt. Der Auftritt war Werbung für «Metal Hellsinger» (Funcom): Auf der Bühne standen Musiker und eine Musikerin, die am Soundtrack mitgewirkt haben.
Das Spiel verbindet Ego-Shooter mit Rhythmus-Spiel: Es läuft ein treibender Metal-Soundtrack, bei dem die Spielenden im Takt Dämonen aus dem Weg räumen. Wer mit Schwert oder Shotgun den Takt genau trifft, richtet mehr Schaden an. Das Spiel erscheint am 15. September für Playstation 5, Xbox Series X/S und PC.
Auch «Minecraft Legends» an der Gamescom
«Minecraft Legends» (Mojang/Xbox) will die Würfelwelt von Minecraft mit Strategie verbinden. Interessant ist zunächst die Perspektive für die Spielenden: Anders als in klassischen Echtzeit-Strategiespielen sieht man die Welt nicht aus der Vogelperspektive. Stattdessen kontrolliert man zunächst einmal eine einzelne Spielfigur.
Diese Figur wiederum kann anderen Figuren Anweisungen geben, sie etwa Ressourcen abbauen oder Gebäude errichten lassen. In den Gebäuden können dann Einheiten gebildet werden, denen man dann auch wieder Anweisungen geben kann. So drängen Spielende die Piglins zurück, die in die Spielwelt eingefallen sind. Das Spiel soll im kommenden Jahr für alle aktuellen Konsolen und PC herauskommen.
Echtzeit-Strategie im Stil von «Command & Conquer»
Klassischer geht es beim an der Gamescom gezeigten «Tempest Rising» (THQ Nordic) zu. Die Entwicklerinnen und Entwickler haben sich stark von alten Genregrössen wie «Command & Conquer» inspirieren lassen.
In einer Welt nach einem atomaren Weltkrieg gibt es nur noch wenige Fraktionen, die um rare Ressourcen kämpfen. Diese haben individuelle Einheiten und unterscheiden sich stark voneinander. So ist etwa die Global Defense Force (GDF) aus westlichen Staaten hervorgegangen.
Gekämpft wird um das sogenannte Tempest: Eine Art rot glühendes Mineral, das in den nuklear verseuchten Gegenden der Welt zu finden ist. Für die einzelnen Fraktionen soll es Kampagnen mit je 15 Missionen geben, dazu ist auch ein Multiplayer-Modus geplant. Das Spiel soll 2023 für den PC erscheinen.
«Floodland»: Die Welt nach der Klimakatastrophe
Postapokalyptisch ist auch «Floodland» (Vile Monarch/Plaion), allerdings in einem anderen Szenario: Die Klimakatastrophe hat weite Teile der Erde überflutet und verwüstet. In den Trümmern entstehen jedoch neue Clans, die versuchen, die Zivilisation wiederaufzubauen.
Die Spielenden starten mit wenigen Überlebenden auf einer kleinen Insel voller Ruinen. Zunächst müssen sie ihre Grundversorgung mit Nahrung und Wasser sicherstellen, etwa mit Fischerei und kleinen Wasseraufbereitungsanlagen.
Nach und nach finden sich mehr Überlebende, die sich anschliessen können. Und der neue Clan beginnt, Technologien zu entwickeln.
Doch je grösser der Stamm wird, desto grösser werden auch die Probleme. Das Spiel soll am 15. November für PC erscheinen.
Detektivische Aufarbeitung des Nationalsozialismus
Das Studio hinter «Through the Darkest of Times» (Paintbucket Games) hat auf der Gamescom ihren kommenden Titel dabei: «The Darkest Files». Darin übernehmen Spielende die Rolle einer Anwältin, die nach dem Zweiten Weltkrieg NS-Verbrecher vor Gericht bringen will.
Während die Anwältin fiktiv ist, basieren die Fälle auf tatsächlichen Anklagen von NS-Verbrechen in den 1950er Jahren. Im Spiel sichtet man Akten und verhört Zeugen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen rekonstruiert man dann die Verbrechen und tritt in den jeweiligen Prozessen vor Gericht auf. «The Darkest Files» hat noch keinen Release-Termin und soll für den PC erscheinen.
Sprechende Waffen mit dem Macher von «Rick and Morty»
Besonders skurril und sehr witzig ist «High on Life», in dem man mit sprechenden Waffen auf Kopfgeldjagd nach Aliens geht. In der kreischbunten Spielwelt wird man hauptsächlich von der Schleimpistole Kenny begleitet. Diese wird von Justin Roiland gesprochen, der auch die beiden Hauptrollen in der Serie «Rick and Morty» synchronisiert.
Wie auch in der Zeichentrickserie geht es in «High on Life» sehr zynisch zu. Fraglich ist, ob sich der skurrile Humor auch nur annähernd so gut ins Deutsche übertragen lässt. «High on Life» erscheint am 13. Dezember für Xbox One, Xbox Series X/S sowie PC.
«Sonic Frontiers»: Mit dem blauen Igel durch offene Welten
Nach der Gamescom liegen grosse Erwartungen auf «Sonic Frontiers» (Sega). Es ist der erste Versuch, den blauen Igel in eine offene Welt zu transportieren. Ein gewagtes Konzept, da es in den klassischen Sonic-Spielen vor allem darum geht, ein Level möglichst schnell durchzurennen. Im Open-World-Spielen geht es aber mehr um das Entdecken.
So ist die Spielwelt, die es bereits vor der Gamescom in Trailern zu sehen gab, etwas abstrakt: Beispielsweise schweben Metallgebilde in der Luft, über die Sonic wie auf Schienen rutschen kann (grinden).
Die Gebilde sind aber nicht sehr natürlich in die Welt eingebettet. Ob das Konzept aufgeht, wird sich am 8. November herausstellen - dann soll das Spiel für alle aktuellen Konsolen und PC herauskommen.
Who You Gonna Call?: «Ghostbusters»!
«Ghostbusters: Spirits Unleashed» (Illfonic) begibt sich in den trendigen Bereich der asymmetrischen Multiplayer-Games. Vier Geisterjäger treten gegen einen Geist an. Während das Wesen versucht, ein Gebäude zu verspuken und die Menschen darin zu vertreiben, wollen die Ghostbusters den Geist einfangen.
Bei der Gamescom zu sehen war das Level Brauerei, in dem ein pinker Geist sein Unwesen treibt. Er hat verschiedene Fähigkeiten, um Leute zu vertreiben oder sich gegen die Jäger zur Wehr zu setzen.
Ausserdem kann er sich in Gegenständen wie Stühlen oder Lampen verstecken. Die Jäger wiederum haben verschiedene Geräte, um den Geist einzufangen. Das Spiel soll am 18. Oktober für PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X/S sowie für PC erscheinen.