Massentaugliche Alternativen zu Facebook, Instagram und Twitter gibt es nicht
Mit der Cambridge-Analytics-Geschichte erlebt Facebook wieder einmal einen Datenskandal. Viel ändern wird sich aber nicht, dazu fehlen die Alternativen.
Das Wichtigste in Kürze
- Facebook wird auch den Cambridge-Skandal überstehen.
- An Alternativen im Social-Media-Bereich fehlt es nämlich.
Der Datenskandal rund um Cambridge Analytica hat Facebook unbestritten zugesetzt. Neben einem Aktiencrash, welcher den Social-Media-Riesen fast 40 Milliarden Dollar gekostet hat, fordert nun Whatsapp-Mitgründer Brian Acton, dass die Nutzer ihre Facebook-Accounts löschen.
Alternativen fehlen
Facebook gilt als Pionier in der Social-Media-Geschichte, hat rund um Erdball Millionen von Menschen vernetzt. Jeder weiss jederzeit, was sein «Gspänli» macht. Mit dem Zukauf von Instagram hat Facebook das Prinzip der Selbstmitteilung in den sozialen Medien noch verstärkt. Auch Snapchat zielt in eine ähnliche Richtung.
Auch der Mikro-Blogging-Dienst Twitter ist beliebt. Nicht nur junge Menschen zwitschern. Twitter ist ein beliebtes Instrument der Politik und Wissenschaft, um Meinungen kundzutun - und Diskussionen zu lancieren.
Wo gehen die Personendaten hin?
Eines haben Facebook, Instagram, Twitter und Snapchat gemeinsam und zum Ziel: Die Nutzer geben ihre persönliche Daten preis. Denn: Auch wenn man die sozialen Medien nicht unter seinem richtigen Namen nutzt, können diese - dank künstlicher Intelligenz - Wohnort, Nutzungskadenz, oder politische Gesinnung auswerten. Wohin diese persönlichen Daten dann wirklich gehen, bleibt offen.
Wirkliche Alternativen gibt es nicht
Was tun? Seine sozialen Profile bei den grossen Anbietern löschen und zu kleineren, transparenteren Anbietern wechseln? Beispielsweise Diaspora, Ello, Mastodon oder GNU. Viele ähneln in ihrem Nutzungsprinzip dem Mikro-Blogging-Dienst Twitter. Die Diskussion findet aber in geschlossenen Räumen mit einer kleinen Anzahl Nutzer und einer Vielzahl von Trollen statt.
Ergo gibt es, zumindest derzeit keine massentauglichen Alternativen zu Facebook, Instagram oder Twitter. Den Marktführern im Bereich Social Media ist es gelungen, ihre Stellungen zu monopolisieren.
Logisch, aber auch tragisch: Auf den datenschutzrechtlich höchst bedenklichen Grundlagen beruht der Erfolg von Social Media. Durch diesen Weg wurden sie Millionenkonzerne.
Der Erfolg macht es aus. Gut möglich, dass die Verantwortlichen bei Facebook und Co. die Stürme – wie der Cambridge-Analytics-Skandal – einfach ausstehen werden. Das Problem: Massentaugliche Konkurrenzprodukte, welche die Privatsphäre auch wirklich schützen, werden gegen die riesigen Anbieter auch in Zukunft kaum Chancen haben.