WhatsApp-Knatsch: Statt Verzicht fragt Lehrer die Eltern
WhatsApp hat das Mindestalter geändert. Das betrifft auch Schulen. Lehrer Philipp Wampfler braucht die Erlaubnis der Eltern – oder einen neuen Messenger.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Mindestalter bei WhatsApp liegt jetzt bei 16 Jahren.
- Viele Schulen haben den Messenger bisher für Organisatorisches verwendet.
- Der Aargauer Lehrer Philippe Wampfler sucht jetzt das Gespräch mit den Eltern.
Wer unter 16 Jahre alt ist, darf neuerdings nicht mehr über Whatsapp kommunizieren. Der US-Messenger-Dienst musste auf Druck der EU per Ende Mai das Mindestalter für die Nutzer anheben. Bisher lag es bei 13 Jahren.
Von den Verschärfungen betroffen sind auch Schweizer Schulklassen. «Die Schul-Chats sind für Jugendliche bereits zur Selbstverständlichkeit geworden, bestätigt der Aargauer Lehrer und Social Media-Experte Philippe Wampfler. Auch er kommunizierte bisher mit seiner Klasse via Messenger.
«Ich habe den Unterricht darüber organisiert und Fragen
beantwortet. So sehen es alle», so Wampfler. «Besonders schwächere Schülerinnen und Schüler werden
darüber motiviert», findet er.
Die Chats seien für Jugendliche
bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Das bestätigt auch eine Umfrage in den Kantonen Zürich, Aargau und Bern, wie die «SonntagsZeitung» berichtete.
Whatsapp sei jedoch nicht ganz unproblematisch, räumt er ein: «Man weiss nicht, was Facebook mit den Daten in Zukunft macht», warnt er. Und dennoch: Die Schüler würden WhatsApp auch alle privat benutzen. Deshalb überlässt er die Entscheidung ihnen.
«Schul-Chat ist zur Selbstverständlichkeit geworden»
Will Erlaubnis von Eltern einholen
«Ich werde zuerst das Gespräch mit den Schülern suchen und schauen, ob auch ein anderer Messenger in Frage käme. Dann schaue ich mit den Eltern», sagt er. Gegebenenfalls werde er die Erlaubnis der Eltern einholen und weiterhin über WhatsApp mit seinen Schülern kommunizieren. Denn einige seiner Schüler sind gerade mal 14 Jahre alt.