Zentralschweizer Schüler sollen eine Woche ohne Smartphone aushalten
Das Smartphone bestimmt immer mehr die Freizeit von Kindern und Jugendlichen. Während der Flimmerpause sollen wieder andere Ativitäten entdeckt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Schulklassen in Luzern und Zug haben bei der «Flimmerpause» mitgemacht.
- Während einer Woche soll auf Smartphone, PC, Tablet und Co. verzichtet werden.
- Schüler und Lehrer ziehen ein positives Fazit.
Die «Flimmerpause» gibt es in verschiedenen Zentralschweizer Kantonen seit über zehn Jahren. Dieses Jahr zieht zum ersten Mal auch der Kanton Zug mit und motiviert Kinder und Jugendliche, auf TV, Smartphone und Tablet zu verzichten. Rund 200 Zuger Schüler haben sich für diesen Versuch angemeldet.
86 Prozent der Kinder nutzen das Internet
Kinder kommen schon früh mit Smartphones und Co. in Kontakt. Eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft (ZHAW) hat ergeben, dass 86 Prozent der Jugendlichen zwischen sechs und 13 Jahren im Internet surfen.
Auch in der Klasse von Martin Suter ist das Smartphone ein Thema: «Viele Kinder nehmen das Smartphone mit in die Schule, während des Unterrichts müssen sie es aber abgeben». Er gehört zu den Klassen im Kanton Zug, die zum ersten Mal bei der «Flimmerpause» mitgemacht haben.
«Kompletter Verzicht ist kaum möglich»
Er habe versucht, seinen Konsum an Bildschirmmedien zu reduzieren. «Vor allem Zuhause habe ich das Smartphone öfter weggelegt. Und dann hatte ich plötzlich mehr Zeit zum Korrigieren», erzählt er lachend. Doch die «Flimmerpause» habe auch Grenzen: «Ein kompletter Verzicht ist nicht möglich, der Laptop und das Smartboard sind Arbeitsgeräte».
Den eigenen Medienkonsum reflektieren
Dass ein kompletter Verzicht schwierig ist, sagt auch Miriam Scammacca, Fachmitarbeiterin der Kinder- und Jugendgesundheit des Kantons Zug. Man solle den Medienkonsum vor allem reflektieren und sich bewusst sein, wie viel Zeit man vor einem Bildschirm verbringe: «Dadurch wird die Medienkompetenz gestärkt und man kann Konsummuster, welche sich im Alltag eingeschlichen haben, durchbrechen und Bildschirmmedien im Alltag wieder bewusster und selbstbestimmter einsetzen».