Energie

Good News: Japan macht aus heissen Quellen saubere Energie

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Japan,

Die japanische Stadt Tsuchiyu Onsen demonstriert, wie Jahrhunderte alte heisse Quellen zur Stromerzeugung genutzt werden können – ohne den Quellen zu schaden.

affen baden in onsen
Die Onsen-Quellen werden nicht nur zum Baden von Menschen und Affen genutzt – auch zur Energiegewinnung tragen sie künftig bei. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tsuchiyu Onsen werden heisse Quellen zur Energieerzeugung genutzt.
  • Diese Methode aus der japanischen Stadt könnte sich in Zukunft im ganzen Land durchsetzen.

In der japanischen Stadt Tsuchiyu Onsen, berühmt für ihre heilenden heissen Quellen, hat vor neun Jahren eine bahnbrechende Initiative begonnen: Lokale Verantwortliche wollen ein geothermisches Kraftwerk bauen.

Das Ziel ist eindeutig. Die heissen Quellen des Ortes sollen dabei in eine nachhaltige Energiequelle verwandelt werden.

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Das Projekt machte Tsuchiyu Onsen gegebenenfalls zu einem aussagekräftigen Paradebeispiel für grüne Energiegewinnung, wie die «Washington Post» berichtet. Hier wird untersucht, ob Japan sowohl seine reichlich vorhandenen Geothermie-Reserven zur Energiegewinnung nutzen als auch seine tief verankerte Onsen- oder Thermalbäder-Kultur bewahren kann.

Laut Fachleuten könnte Geothermie potenziell etwa 10 Prozent des nationalen Strombedarfs decken, weshalb die Regierung Pläne zur signifikanten Steigerung des Anteils von Geothermie an der Stromerzeugung verfolgt.

Angst vor Gefährdung der Tradition und Kultur

Der Gebrauch von Geothermie zur Stromgewinnung ist allerdings umstritten. Grund dafür ist die Befürchtung, dass grosse Bohrprojekte Quellwasserquellen schädigen könnten.

Doch in Tsuchiyu Onsen ergriffen die Gemeindemitglieder die Initiative und dotierten mit Genki Up Tsuchiyuihr ein eigenes Unternehmen, um das Kraftwerk eigenständig zu bauen.

Die Stadt konnte das geothermische Kraftwerk auf dem bestehenden Wassersystem errichten, ohne neue Brunnen bohren zu müssen. Dabei stieg Dampf aus dem bestehenden Brunnen auf, betrieb eine Turbine zur Stromerzeugung und wurde anschliessend mit Bergwasser vermischt und in die Onsen-Bäder geleitet.

Dieser innovative Ansatz hat es Tsuchiyu Onsen ermöglicht, ihre bekannten Thermalwässer scheinbar ohne nennenswerte Veränderung von Temperatur oder Qualität zu nutzen.

Trotz der zunehmenden Akzeptanz von Geothermie in bestimmten Gemeinden, bleibt Skepsis. Die Befürchtung, dass grosse Bohrprojekte die Quellwasserquellen stören könnten, schürt den Widerstand gegen die Erschliessung von Geothermieanlagen.

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