Kampf gegen Dengue: Schwerhörige Mücken pflanzen sich nicht fort
Wissenschaftler experimentieren damit, männlichen Moskitos das Hören zu nehmen, um ihre Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler machen bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Dengue.
- Sie haben herausgefunden, dass schwerhörige Mücken sich nicht fortpflanzen.
- Mit diesem Ansatz könnten Krankheitsfälle weltweit reduziert werden.
Die Forschungsarbeit an der University of California, Santa Barbara, konzentriert sich auf das Verhalten von Aedes aegypti Moskitos. Diese sind für die Verbreitung von Krankheiten wie Dengue, Gelbfieber und Zika bei jährlich rund 400 Millionen Menschen verantwortlich.
Das Team fand heraus, dass männliche Moskitos zur Fortpflanzung auf ihr Hörvermögen angewiesen sind, wie «BBC News» berichtet. Sie verfolgen das attraktive Flügelschlagen der Weibchen im Flug, um mit ihnen zu kopulieren.
Die Wissenschaftler manipulierten mittels Gentechnik den genetischen Pfad, der für das Hören der Männchen zuständig ist. Folglich stellten die veränderten Mücken keinen physischen Kontakt zu den Weibchen her. Selbst nachdem sie drei Tage im selben Käfig waren.
Verringerung der Fortpflanzungsrate
Da die weiblichen Moskitos die Krankheitserreger übertragen, könnte eine Verringerung ihrer Fortpflanzungsrate zur Verminderung der Gesamtzahl beitragen. Die Erkenntnis ebnet diesen kreativen Ansatz zur Bekämpfung moskitoübertragener Krankheiten.
«Die Studie stellt einen ersten direkten molekularen Test dar. [Dieser legt nahe], dass das Hören für die Fortpflanzung der Moskitos nicht nur wichtig, sondern essenziell ist», erläuterte Jörg Albert von der Universität Oldenburg, Deutschland, gegenüber PNAS.
Sollte sich der Ansatz in weiteren Studien bewähren, könnten so Krankheitsfälle weltweit reduziert werden. Das ergibt eine hoffnungsvolle Perspektive im globalen Gesundheitswesen.