Nach Überfischung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs erholen sich
Nach Jahrzehnten der Überfischung konnte sich der Bestand des Roten Thuns, auch Blauflossen-Thunfisch genannt, erholen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Rote Thun wird nicht mehr als überfischt eingestuft.
- Strikte Regulierungs- und Überwachungsmassnahmen führten zur Wende.
- Ohne nachhaltige Fischerei und Kontrollen könnte dennoch ein Rückfall drohen.
Der Bestand des Atlantischen Roten Thuns, auch Blauflossen-Thunfisch, hat sich nach jahrzehntelanger Überfischung erholt.
Heute liegt er wieder bei rund 55 Prozent des Niveaus von 1950, teilte die Naturschutzorganisation WWF am Montag mit.
Auswirkungen der industriellen Fischerei
In den 1990er-Jahren sei die Population demnach auf nur noch 15 Prozent gesunken.
«Vor allem der Boom der Sushi-Industrie und der industriellen Fischerei haben die Bestände massiv unter Druck gesetzt, so sehr, dass sie fast kollabierten», wird Catherine Vogler, Meeresschutzexpertin beim WWF Schweiz, in einer Mitteilung zitiert.
Tiefpunkt in den 90er-Jahren
Der Tiefpunkt sei 1996 erreicht worden. Der Bestand im Ostatlantik und Mittelmeer ging hier um 85 Prozent im Vergleich zu den 1950er-Jahren zurück.
Erst strikte Regulierungs- und Überwachungsmassnahmen hätten die Wende ermöglicht.

2010 hätten sich zudem 35 Unternehmen der Seafood-Branche verpflichtet, keinen Atlantischen Roten Thun mehr zu kaufen oder zu verkaufen.
Rückfall ohne nachhaltige Fischerei
Nach 20 Jahren Schutzmassnahmen wird der Rote Thun im Atlantik und Mittelmeer laut WWF nicht mehr als überfischt eingestuft.
Die Fangquoten würden heute auf Grundlage wissenschaftlicher Einschätzungen angepasst.
Dennoch warnen Fachleute, dass ohne nachhaltige Fischereipraktiken und strenge Kontrollen ein Rückfall drohe, wie es in der Mitteilung des WWF weiter hiess.