Nasenknorpelzellen sollen Knieverletzungen beheben
Ein Unfall oder Überlastung: Der Schaden im Knie ist schnell entstanden. Doch für die komplizierten Verletzungen gibt es nun einen neuen Therapie-Ansatz.

Das Wichtigste in Kürze
- Für Sportler bedeutet ein Gelenkschaden häufig das Aus für die Laufbahn.
- Bislang gab es kaum Möglichkeiten für eine Knorpel-Regeneration.
- Ein Forscherteam hat nun einen Durchbruch erzielt.
Verletzungen an Gelenken treten häufig auf – und belasten die Betroffenen stark. Vorher selbstverständliche Bewegungen werden zur Herausforderung, Sportkarrieren scheitern.
Doch ein Forscherteam der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel hat nun einen Lösungsansatz: Aus körpereigenen Zellen einen Ersatzknorpel züchten, der später auch komplizierte Gelenkknorpelschäden repariert.
Ersatzknorpel mit entzündungshemmender Wirkung
Wie die Uni Basel informiert, werden den Patienten dazu Knorpelzellen aus der Nasenscheidewand entnommen. Die Zellen werden anschliessend auf einem speziellen Gerüst im Labor vermehrt. Ist der Ersatzknorpel herangewachsen, wird er in Form geschnitten und implantiert.

Neben dem reinen Knorpelersatz ergeben sich in den Studien auch weitere Vorteile: Die gezüchteten Zellen können Entzündungen im Gelenk entgegenwirken.
Auch grössere Verletzungen behandelbar
An der Studie nahmen länderübergreifend 98 Patienten teil. Dabei stellte sich heraus, dass der Knorpeleinsatz die besten Ergebnisse erzielte, wenn er vorab zwei Wochen im Labor reifte. Besonders grössere Verletzungen konnten mit dem zwei Wochen gezüchteten Knorpel besser behandelt werden.
Doch auch die Vergleichsgruppe mit nur zwei Tagen erlangte nach 24 Monaten eine deutliche Verbesserung. Das Forscherteam möchte seine Methode nun auch bei Arthrose-Erkrankungen testen. Zwei entsprechende grossangelegte Studien zur Anwendung bei Kniescheibenarthrose stehen kurz vor dem Start.