Solaranlagen und Landwirtschaft profitieren voneinander
Forscher haben Solartechnik mit Agrarkultur kombiniert und erstaunliche Ergebnisse erzielt: Ernte- und Energieerträge steigen, weniger Wasser wird verbraucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Agrivoltaik kombiniert Landwirtschaft mit Photovoltaik.
- Dieselbe Fläche wird für den Anbau und die Stromproduktion genutzt.
- Eine Studie brachte erstaunliche Ergebnisse in allen Bereichen.
Ein Forscherteam der Universität Sheffield hat die Nutzung von Solaranlagen mit der Aufzucht landwirtschaftlicher Nutzpflanzen kombiniert. Bei der sogenannten «Agrivoltaik» wird dasselbe Land für die Solarstrom-Erzeugung als auch für Agrarkultur verwendet.
Dabei erzielte das internationale Team beeindruckende Ergebnisse: Die Nutzpflanzen brachten mehr Ernte ein, die Solarplatten erzeugten mehr Strom und weniger Wasser wurde verbraucht.
«Symbiose» zwischen Solarplatten und Pflanzen
Während der Studie gediehen Mais, Mangold und Bohnen ausgezeichnet im Halbschatten der Module, berichtet «goodnewsnetwork.org». Statt zu verdunsten, hielt sich dabei das Wasser besser in den Pflanzen.
Gleichzeitig konnte von den Modulen gesammeltes Regenwasser zur Bewässerung der Nutzpflanzen eingesetzt werden.
Und auch die Solarenergie profitiert von den unterliegenden Pflanzen, wie weitere Studien übergreifend zeigten: Die Vegetation kühlt ihrerseits das Modul, wodurch die Photovoltaikanlagen mehr Strom erzeugen können.
Ein Schritt in Richtung Problemlösung
Denn Solaranlagen «leiden» unter zu grosser Hitze, die sich negativ auf den Energieertrag auswirkt. Laut der leitenden Studienautorin Professor Sue Hartley könnte Agrivoltaik eine Lösung für «die Herausforderungen der Nahrungsmittelunsicherheit, Wasserknappheit und Energie» sein.
«Indem wir Nutzpflanzen mit Solarmodulen beschatteten, schufen wir ein Mikroklima, das bestimmten Nutzpflanzen half, mehr zu produzieren. Aber sie waren auch besser in der Lage, Hitzewellen zu überstehen.
Und der Schatten half, Wasser zu sparen. Was in einer Region, die stark vom Klimawandel bedroht ist, von entscheidender Bedeutung ist», so Hartley.
Für die Zukunft böte sich also eine Doppelnutzung der Landflächen an – mit Vorteilen für alle.