Der Zoo-Elefant Charlie war in Südafrika vier Jahrzehnte in Gefangenschaft. Nun wurde er endlich in ein privates Wildlife-Reservat entlassen.
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Zoo-Elefant Charlie ist nach 40 Jahren Gefangenschaft endlich zurück in der Wildnis. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zoo-Elefant Charlie war 40 Jahre in Gefangenschaft.
  • Tierschutzgruppen haben jahrelang für seine Freilassung gekämpft.
  • Nun wurde der Elefant endlich in ein privates Reservat entlassen.
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Charlie, der letzte Elefant des südafrikanischen Nationalzoos, wurde endlich in ein privates Reservat entlassen. Der Elefant wurde 1984 im Alter von zwei Jahren aus dem Hwange Nationalpark in Simbabwe gefangen genommen. Das Tier hat mehr als vier Jahrzehnte in Gefangenschaft verbracht.

Nachdem er zunächst im Boswell Wilkie Circus in Südafrika abgerichtet wurde, kam er Anfang der 2000er-Jahre in Südafrikas Nationalzoo. Hier musste Charlie den Verlust von vier Artgenossen miterleben, darunter auch sein eigenes, kaum einen Monat altes Kalb.

Freiheit trotz jahrelanger Verhandlungen und Auseinandersetzungen

Tierschutzgruppen wie die «EMS Foundation» und «Four Paws» haben seit Jahren für die Freilassung des Elefanten gekämpft. Insbesondere, weil sie besorgt um seinen Gesundheitszustand waren. Die südafrikanische Regierung benötigte wissenschaftliche Beweise, die zeigen, dass Elefanten in Zoos leiden, bevor sie grünes Licht für Charlies Freilassung gaben.

Am Dienstag wurde Charlie nach einer «zitternden vierstündigen Fahrt zur Freiheit» in sein neues Zuhause, das Shambala Private Reserve in der Provinz Limpopo, gebracht. Das berichtet «Four Paws». Untersuchungen des Tiers und der Anpassung an seine neue Umgebung werden von Veterinär- und Verhaltensexperten eng überwacht.

elefant nationalpark südafrika
Elefant im Nationalpark in Südafrika. (Symbolbild) - keystone

Der Tierarzt Dr. Amir Khalil leitete den Transfer des Elefanten. Gegenüber BBC erklärte er, dass es trotz der anhaltenden Auswirkungen des Missbrauchs in der Gefangenschaft «immer eine Chance auf Erholung» gibt. Er drückte seine Hoffnung aus, dass Charlie stufenweise lernen wird, wieder ein Elefant zu sein, und in das bestehende Elefantenviertel in Shambala integriert wird.

Fortlaufende Bemühungen um besseren Tierschutz in Südafrika

Charlies «Pensionierung» ist ein historischer Schritt für den Tierschutz in Südafrika und ein positives Signal für andere in Gefangenschaft lebende Elefanten. Wie Michele Pickover, Direktorin der «EMS Foundation», gegenüber der AFP News Agency angab, gibt es noch drei weitere Elefanten im Zoo von Johannesburg, gegen dessen Haltung gerichtlich vorgegangen wird.

Hast du schon einmal Elefanten in freier Wildbahn gesehen?

Während Charlie weiterhin in einem Tierrehabilitationsprogramm und bevorstehenden Fütterungsplan verweilt, legt sein Fall einen wichtigen Meilenstein für bessere Haltung von Elefanten und insgesamt für verstärkte Tierschutzmassnahmen in Südafrika.

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