Donald Trump: Baltimore-Äusserungen sind voll kalkuliert

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

USA,

Donald Trump schiesst scharf gegen Baltimore und bringt damit einen CNN-Moderator aus der Fassung. Die Äusserungen des US-Präsidenten sind voll kalkuliert.

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US-Präsident Donald Trump bezeichnet Baltimore als «von Ratten befallen». Eine herbe Beleidigung für CNN-Moderator Victor Blackwell, der aus der Ostküsten-Stadt stammt. - Keystone/Screenshot CNN

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump bezeichnet Baltimore als «von Ratten befallenes Drecksloch».
  • Hinter den Aussagen des US-Präsidenten steht Kalkül.
  • Es scheint, als habe Trump den Wahlkampf 2020 so richtig lanciert.

Donald Trump bringt einen CNN-Moderator zum Weinen. Grund: Seine Hasstirade auf den afroamerikanischen Abgeordneten Elijah Cummings und dessen Heimatstadt Baltimore.

Auf Twitter beschimpft der US-Präsident Cummings als «brutalen Tyrannen». Dessen mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Wahlkreis wird als «widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch» bezeichnet. Es sei der «schlimmste» und «gefährlichste» Ort der USA. «Kein Mensch würde dort leben wollen.»

«Hören Sie wer da gelebt hat, Mr. Präsident, Ich tat es!» erklärt CNN-Moderator Victor Blackwell live auf Sendung. «Und viele Leute, die mir wichtig sind, leben noch immer da.»

Ohne Zweifel gäbe es Probleme so Blackwell sichtlich gerührt. Aber auch diese Leute stünden täglich auf, um zur Arbeit zu gehen. Sie kümmern sich um ihre Familien und lieben ihre Kinder. «Auch sie sind Amerikaner», schliesst er.

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CNN-Moderator Victor Blackwell bricht in Tränen aus, nachdem Präsident Trump seinen Geburtsort in Baltimore als «von Ratten befallenes Drecksloch» bezeichnet. - CNN

Was steckt hinter Trumps Tiefschlag?

Trumps jüngste Äusserungen gliedern sich nahtlos in die «rassistischen» Kommentare gegen vier farbige demokratische Abgeordnete. Er hatte den vieren vorgeworfen, dass sie die USA «hassen» würden und rief sie dazu auf, in ihre Herkunftsländer zurückzugehen. Drei der vier Frauen sind in den USA geboren.

Es scheint, als habe Donald Trump seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen 2020 lanciert. Und dieser scheint so richtig dreckig zu werden.

Donald Trump hat kaum Wähler in Baltimore

Dass Trump dabei gegen eine ganze Grossstadt schiesst, ist kalkuliert. In der Ostküsten-Stadt hat Trump wenig bis keine Wähler. Der Bundesstaat Maryland, in dem Baltimore liegt, ist eine Hochburg der Demokraten. Trump hat hier wenig zu verlieren.

Dafür spricht er aus, was wohl viele innerhalb seiner Wählerschaft denken. Er schürt bewusst Ressentiments gegen Afroamerikaner, die viele seiner weissen, männlichen Mittelschicht-Wähler teilen. Gleichzeitig diffamiert er seine demokratische Gegnerschaft.

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Die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, New-York-City-Bürgermeister Bill de Blasio (l-r), Tim Ryan, Julian Castro, Cory Booker, Elizabeth Warren, Beto O'Rourke, Amy Klobuchar, Tulsi Gabbard, Jay Inslee und John Delaney stehen mit der ersten Debatte zur Auswahl des demokratischen Präsidentschaftskandidaten auf der Bühne. - dpa

Und das wohl wichtigste: Man spricht über ihn. Derzeit beginnt der Wahlkampf der Demokraten. Bereits einmal haben sich die 20 Trump-Herausforderer einem TV-Duell gestellt. Am Dienstag und Mittwoch werden sie sich zu einer zweiten grossen Fernseh-Debatte treffen.

Mit seinen Baltimore-Äusserungen sorgt Donald Trump dafür, dass er in den Mittelpunkt der Debatte rückt.

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